Sportpolitik:DOSB-Chef fordert professionellere Vereinsstrukturen

Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann fordert im Kampf gegen die Glaubwürdigkeitskrise des Sports einen tiefgreifenden Strukturwandel bis in die kleinen Vereine hinein.

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Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann fordert im Kampf gegen die Glaubwürdigkeitskrise des Sports einen tiefgreifenden Strukturwandel bis in die kleinen Vereine hinein.

„Das klassische Vereins- und Verbandssystem ist größtenteils mehr als 100 Jahre alt und in manchen Punkten nicht mehr auf die heutigen Herausforderungen zugeschnitten. Sie können mit Instrumenten von 1950 nicht mehr auf die aktuellen Entwicklungen reagieren“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes in einem Interview des „Hamburger Abendblatts“.

Angesichts der Skandale um Doping, Korruption und Wettbetrug müsse sich der Sport intensiv mit Themen wie „sauberer Buchhaltung, Compliance, Good Governance, Controlling, Transparenz“ befassen. „Heute brauchen Vereine und Verbände zu allererst einen guten Steuerberater und einen erfahrenen Juristen, selbst im kleinsten Dorfverein“, sagte Hörmann. Erst allmählich würden Strukturen angesichts des öffentlichen Drucks professionalisiert. Der Sport müsse „wie in allen gesellschaftlichen Bereichen entsprechende Sicherheitsmechanismen einbauen“, mahnte der DOSB-Chef.

Das Vertrauen in den Spitzensport und seine Verbände wieder herzustellen, werde ein harter und intensiver Weg. „Vielleicht dauert es Jahre, im schlimmsten Fall Jahrzehnte“, sagte Hörmann.

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