Berlin:Sport-TV: 3. Fußball-Liga statt Olympia „muss nicht sein“

Berlin (dpa) – DOSB-Vorstandsvorsitzender Michael Vesper hat für mehr Platz in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern für Sportarten neben dem Fußball gefordert. "Dass ein Spiel der 3. Liga Übertragungen von Olympia oder WM vorgezogen wird, das muss nicht sein", sagte der Sportfunktionär beim 2. Diskussionsforum "Sport.Politik.Berlin".

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) – DOSB-Vorstandsvorsitzender Michael Vesper hat für mehr Platz in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern für Sportarten neben dem Fußball gefordert. „Dass ein Spiel der 3. Liga Übertragungen von Olympia oder WM vorgezogen wird, das muss nicht sein“, sagte der Sportfunktionär beim 2. Diskussionsforum „Sport.Politik.Berlin“.

Fußball in den Medien als Platzhirsch sei okay, „aber die Räume, die bleiben, müssen auch für andere Disziplinen umfangreicher genutzt werden“, sagte Vesper als Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes. Trotz mehrerer Einzellösungen wie etwa für den Handball oder jüngst den Volleyball sei die Situation „nach wie vor unbefriedigend. Die öffentlich-rechtlichen Sender hätten einen Auftrag, der Aufmerksamkeit für die „anderen“ Sportarten einschließe.

Deutschland habe eine „traditionell sehr breit aufgestellte Sportkultur“. Die bilde „eine extrem wichtige Einheit, und wir wollen, dass es so bleibt“, betonte Versper. Das Diskussionsforum „Sport.Politik.Berlin“ wird gemeinsam vom Verein der Kaufleute und Industriellen (VBKI) und dem Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB) veranstaltet. Am Mittwochabend gab es die zweite Auflage.

ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein wies einerseits auf die Gefahr hin, dass mit dem finanziell enorm expandierenden Fußball-Markt „die Leute irgendwann an den Punkt kommen, wo sie sagen, ich hab jetzt keine Lust mehr“. Aber neben dem „Auftrag“ müssten die Sportarten „auch eine gewisse Relevanz widerspiegeln“.

Kaweeh Niroomand, VBKI-Präsidiumsmitglied, Software-Unternehmer und Manager des sechsmaligen Volleyballmeister BR Volleys, bemerkte, dass die Medien selbst die Geldspirale für die TV-Rechte mit nach oben getrieben hätten: „Es gibt da keine Balance.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: