Sinti und Roma:Zentralrat fordert Aufklärung

Nach dem Vorwurf der rassistischen Ausgrenzung Wohnungssuchender durch die städtische Bremer Wohnungsbaugesellschaft Brebau hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg umfassende Aufklärung und eine Entschädigung der Betroffenen gefordert. Außerdem müsse sich Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) öffentlich für die diskriminierenden Praktiken der Brebau entschuldigen, heißt es in einer Erklärung vom Dienstag. Besonders schwer wiege, dass es sich nicht um Einzelfälle handele, sondern um eine städtische Einrichtung, die systematisch vorgegangen sei. Darauf wiesen laut Medienberichten die internen Anweisungen der Brebau an ihre Mitarbeiter hin sowie die Tatsache, dass es eigens für diese unrechtmäßige Erfassung eine programmierte Datenmaske gebe, sagte der Vorsitzende des Zentralrates, Romani Rose. Der Verband geht davon aus, dass auch Sinti und Roma in massiver Weise rassistisch diskriminiert wurden. Für sie habe die Brebau die Abkürzung "E 40" eingeführt. Recherchen von Radio Bremen, dem ARD-Magazin "Panorama" und der Süddeutschen Zeitung hatten ergeben, dass in der Brebau bei der Wohnungsvergabe offensichtlich Menschen systematisch aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Hautfarbe und sexueller Orientierung ausgegrenzt wurden.

© SZ vom 26.05.2021 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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