Senat:Koordinierungsstelle für Alphabetisierung und Grundbildung

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Die Hamburger Volkshochschule hat das vergangene Jahr mit über 102.000 Kursteilnehmern und 8700 Veranstaltungen erfolgreich abgeschlossen. Jetzt soll die Grundbildung von Erwachsenen mit Lese-, Schreib- und Rechenschwierigkeiten weiter verstärkt werden.

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Hamburg (dpa/lno) - Mit der Einrichtung einer neuen Koordinierungsstelle für Alphabetisierung und Grundbildung soll den geschätzt 150.000 in der Stadt lebenden Menschen mit Lese-, Schreib- und Rechenschwierigkeiten besser geholfen werden. Die Hamburger Volkshochschule will die Koordinierungsstelle einrichten und dadurch auch ihr eigenes Profil stärken. Schon jetzt biete die Volkshochschule (VHS) im Bereich der Grundbildung jährlich rund 80 Kurse auf vier verschiedenen Niveaus an und ziehe mehr als 500 Teilnehmer an, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag im Rathaus.

Zum VHS-Angebot gehörten rund 65 Lese- und Schreibkurse, Lerncafés, Rechen-, Grammatik- und Rechtschreibkurse, aber auch 15 Lese- und Schreibkurse im Teilbereich „Lernen mit Behinderungen“. Aufgabe der VHS soll es künftig sein, entsprechende Angebote anderer Träger zu erfassen und zu koordinieren.

„Ausreichend Lesen und Schreiben zu können ist für jeden Menschen fundamental wichtig, um sich persönlich zu entfalten und berufliche und gesellschaftliche Perspektiven zu entwickeln“, sagte der Senator. Wie eine bundesweite Studie der Universität Hamburg 2018 ergeben habe, habe dabei jedoch jeder achte Erwerbstätige in Deutschland Schwierigkeiten. „Wir stärken jetzt die Arbeit der VHS durch zusätzliche Mittel für die aufsuchende Beratungs- und Kursarbeit.“

„Unsere Beratungsangebote wollen wir um 20 Prozent ausbauen und die Kurskapazitäten um 10 Prozent erhöhen“, sagte VHS-Direktor Uwe Grieger. Die neue Koordinierungsstelle solle Transparenz über die Beratungs- und Schulungsangebote in der Stadt schaffen und diese weiterentwickeln. Zudem wolle man sich an Multiplikatoren etwa in Schulen wenden, um die Angebote bei den Betroffenen bekannt zu machen.

Nach dem Corona-Einbruch habe die VHS das vergangene Jahr mit über 102.000 Kursteilnehmern und 8700 Veranstaltungen erfreulich positiv abgeschlossen. „Wir konnten dank attraktiver Weiterentwicklungen und sehr guter Angebote wieder an die Ergebnisse vor Corona anschließen“, sagte Grieger. Erwartet werden für 2023 demnach Erlöse von bis zu 14,3 Millionen Euro. Von der Schulbehörde sollen zusätzlich bis zu 9,2 Millionen Euro kommen, um die Ausgaben zu decken.

Mit neuen Kursen wolle die VHS 2024 Akzente setzen, sagte Grieger. „Im Europa-Jahr 2024 bieten wir nicht nur unsere Fremdsprachenkurse in 36 Sprachen, sondern auch aktuelle Angebote zu den Wahlen zum Europäischen Parlament und zur Fußball-Europameisterschaft.“

Am beliebtesten seien auch 2023 Sprachkurse gewesen, gefolgt von Pilates- und Yoga-Kursen. Aber auch Gitarren-Kurse seien stark gefragt, sagte Grieger. „Mein Lieblingskurs ist AC/DC auf der Ukulele für Anfänger.“

© dpa-infocom, dpa:240108-99-533722/4

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