Berlin:Berlin braucht 200 000 zusätzliche Wohnungen: Flächen rar

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin müssen bis 2030 mindestens 194 000 neue Wohnungen gebaut werden, um mit der wachsenden Stadt Schritt zu halten und den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Das ergibt sich aus einem Zwischenbericht zum Stadtentwicklungsplan 2030, den die zuständige Senatorin Katrin Lompscher (Linke) am Dienstag dem Senat vorlegte.

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin müssen bis 2030 mindestens 194 000 neue Wohnungen gebaut werden, um mit der wachsenden Stadt Schritt zu halten und den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Das ergibt sich aus einem Zwischenbericht zum Stadtentwicklungsplan 2030, den die zuständige Senatorin Katrin Lompscher (Linke) am Dienstag dem Senat vorlegte.

Der von Fachleuten erarbeiteten Prognose zufolge sind allein bis 2021 etwa 100 000 Neubauwohnungen notwendig, also 20 000 pro Jahr. Für den Zeitraum danach bis einschließlich 2030 wird von einem Neubaubedarf von 94 000 Wohnungen ausgegangen, also etwa 10 000 pro Jahr.

Als Konsequenz aus der Entwicklung müssten noch mehr Flächen für Wohnungsbau erschlossen werden, sagte Lompscher. Die bisher ermittelten Flächenpotenziale umfassten 179 000 Wohnungen und reichten daher nicht aus. Zu beachten sei in dem Zusammenhang, dass auch Gewerbe und Infrastruktur dringend zusätzliche Flächen brauchten.

Außerdem wird die Lücke noch größer, sollten die auf dem Flughafen-Areal in Tegel geplanten 9000 Wohnungen nicht kommen. Bei einem Volksentscheid am 24. September hatte die Mehrheit dafür votiert, den alten Flughafen auch nach Eröffnung des neuen Hauptstadt-Airports BER offenzuhalten, statt ihn wie bisher geplant zu schließen. Der Senat prüft derzeit die Konsequenzen, die sich aus der - rechtlich nicht verbindlichen - Abstimmung ergeben.

Für das laufende Jahr geht Lompscher von einem Plus bei den neuen Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr aus. Der Trend bei den Baugenehmigungen sei zuletzt positiv gewesen. 2016 wurden in Berlin nach ihren Angaben 13 700 Wohnungen gebaut. „Das ist nicht schlecht, aber auch nicht ausreichend.“

Nach der jüngsten Bevölkerungsprognose wächst Berlin bis 2030 um gut 180 000 Einwohner. Das entspricht etwa der Größe einer Stadt wie Saarbrücken. Allein bis 2020 kommen zu den derzeit knapp 3,7 Millionen Hauptstädtern etwa 106 000 Menschen dazu, dann könnte sich der Zuwachs etwas abschwächen. Von 2012 bis einschließlich 2016 wuchs die Stadt per Saldo um rund 250 000 Einwohner, allein 2016 lag das Plus bei 61 000.

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