Und dann war plötzlich alle Energie weg, sichtbar, wie ausgehaucht. Seine jungenhafte Dynamik, einfach erlahmt. Es war schon nach Mitternacht, 0.25 Uhr, als Matteo Renzi vor die Italiener trat und die Niederlage einräumte. Live aus dem Palazzo Chigi, dem Sitz der Regierung, Sala dei Galeoni. Hinter ihm noch einmal die Fahnen Italiens und Europas. Dazu schwere, düstere Kunst, ein Schlachtgelage, die ganze Wand voll. Es gibt Momente, da erdrückt der Prunk der barocken römischen Machtpaläste ihre Mieter, statt sie zu feiern, sie zu glorifizieren. Gerade in der Niederlage.
Seite Drei zum Referendum in Italien:Zurück bleibt ein Schlachtfeld
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Was die vielen Italiener, die Matteo Renzi verachten, wirklich wollen, außer nun mal Matteo Renzi zu verachten? Vor allem Beppe Grillo wird auf diese Frage womöglich mal eine Antwort geben müssen.
Von Oliver Meiler
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