Bundesinnenminister Horst Seehofer strebt nach der nächsten Bundestagswahl kein weiteres politisches Amt an. Für ihn stehe schon seit dem vergangenen Jahr fest, dass er nicht noch einmal bei einer Wahl antreten werde, betonte Seehofer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Der frühere CSU-Vorsitzende sagte: "Insgesamt komme ich auf 50 Jahre in der Politik. Das reicht dann mit Auslaufen dieser Legislaturperiode wirklich."
CSU-Ministerpräsidenten:Am Anfang war Strauß
Stoiber auf Streibl, Huber/Beckstein auf Stoiber, Seehofer und schließlich Söder: Die Übergänge in der CSU waren nicht immer friedlich. Eine Übersicht in Bildern.
Seehofer, der im Juli 70 Jahre alt wird, trat schon Ende der 1960er-Jahre in die Junge Union ein, bevor er 1971 Mitglied der CSU wurde. Nach vielen Jahren im Bundestag folgten Ämter in Bundesministerien und der Bundesriegierung, bevor der Oberbayer zehn Jahre, zwischen 2008 und 2018 lang Ministerpräsident des Freistaats wurde. Für das Kabinett Merkel IV ging es schließlich wieder nach Berlin als Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.
Im Interview mit der dpa nahm Seehofer auch Stellung zu den aktuellen Entwicklungen in der Schwesterpartei CDU. Ihr riet er davon ab, wegen ihrer Verluste bei der Europawahl hektische Personaldebatten zu führen. "An Wahltagen muss man Rechenschaft ablegen, unabhängig davon, ob man selbst Spitzenkandidat war oder nicht", sagte er.
Hektische Reaktionen und Personaldebatten machten die Lage aber nicht besser. Auf die Frage, wie lange CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Position als Kanzlerin im Wartestand noch durchhalten könne, antwortete er: "Ich sehe nicht, warum das nicht funktionieren sollte, zumal sich Angela Merkel und die CDU-Vorsitzende gut verstehen. Das ist ja offensichtlich ein Tandem."