Schuldspruch:Londoner Soldatenmörder verurteilt

Sie fuhren ihn mit dem Auto an und hackten ihn anschließend mit einem Beil auf offener Straße zu Tode: Der brutale Mord an einem Soldaten in London hat weltweit schockiert. Drei Wochen nach Prozessbeginn hat die Jury die beiden Täter verurteilt.

Ein Jury hat die zwei Angeklagten im Prozess um den grausamen Soldatenmord auf offener Straße in London des Mordes für schuldig befunden. Jetzt muss ein Richter über das Strafmaß entscheiden. Die beiden Männer, Michael Adebolajo, 29, und Michael Adebowale, 22, hatten die Mordanklage zurückgewiesen.

Den Angeklagten wurde vorgeworfen, den 25 Jahre alten Soldaten Lee Rigby im Mai dieses Jahres vor seiner Kaserne in London brutal ermordet zu haben. Sie fuhren ihr Opfer mit dem Auto an und hackten den jungen Familienvater dann mit einem Fleischerbeil und Messern zu Tode. Dabei riefen sie islamistische Parolen.

Der britische Premierminister David Cameron begrüßte das Urteil. Das ganze Land sei vollkommen schockiert von dem Mord an Lee Rigby gewesen und habe in der Verurteilung der Tat zusammengestanden, sagte Cameron am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Er rief aber auch dazu auf, die Anstrengungen zur Überwindung der "vergifteten Rhetorik" von Extremismus und Gewalt zu verdoppeln.

Auch die Familie des Opfers zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. "Es ist Gerechtigkeit getan worden. Diese Leute haben unserem Baby ihren Vater genommen, aber die Erinnerung an Lee lebt in ihm fort", sagte ein Sprecher von Rigbys Ehefrau.

Die Angeklagten, die beide nigerianische Wurzeln haben und in Großbritannien zum Islam konvertierten, hatten sich als "Soldaten Allahs" bezeichnet. Ihre Tat sei eine "militärische Operation" gewesen, mit der sie das "tägliche Töten" von muslimischen Soldaten rächen wollten. "Auge um Auge, Zahn um Zahn", hatten sie am Tatort im Süd-Londoner Stadtteil Woolwich gerufen.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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