Vorstoß von Regierungschefin Sturgeon:Schottland soll 2023 über Unabhängigkeit abstimmen

Szene vom Tag des Referendums in einem schottischen Dorf im Jahr 2014 (Foto: Andrew Milligan/AP)

2014 mussten sich die Befürworter einer Loslösung vom Vereinigten Königreich noch geschlagen geben. Jetzt bekommen sie eine neue Chance.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will ihre Landsleute im Herbst kommenden Jahres erneut darüber abstimmen lassen, ob Schottland ein unabhängiger Staat werden soll. Ein entsprechendes Referendum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich solle am 19. Oktober 2023 stattfinden, kündigte Sturgeon im schottischen Parlament in Edinburgh an. "Die Zeit ist gekommen, um Schottland auf den richtigen Weg zu bringen. Die Zeit für die Unabhängigkeit ist gekommen", sagte die Politikerin.

Bei einem Referendum hatte 2014 eine Mehrheit der Schotten (55 Prozent) noch für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Das war allerdings vor dem Brexit, den der nördlichste britische Landesteil mit klarer Mehrheit (62 Prozent) abgelehnt hatte. Daher hoffen die Unabhängigkeitsbefürworter, dass sich bei einer erneuten Abstimmung die Verhältnisse ändern.

Elmau
:Das hat die G 7 beschlossen

Scholz' Klimaklub, ein Embargo auf russisches Gold und ein Milliardenprogramm gegen den Hunger auf der Welt: die Beschlüsse der G-7-Staaten im Überblick.

Von Juri Auel
Nicola Sturgeon, Ministerpräsidentin von Schottland, spricht auf einer Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Papiers zur schottischen Unabhängigkeit. (Foto: Russell Cheyne/dpa)

Eigentlich ist für eine solche Abstimmung die Zustimmung der britischen Regierung notwendig, was diese bislang ablehnt. Sturgeon will jedoch notfalls die Abstimmung so gestalten, dass sie auch ohne diese Zustimmung auf rechtmäßige Weise abgehalten werden kann. Experten rechnen mit Klagen und rechtlichen Hürden.

© SZ/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungG 7
:Amerika hat geliefert

Natürlich hat Joe Biden den Ton in Elmau vorgegeben. Denn es sind die USA, die den Widerstand gegen Wladimir Putins Angriff auf die Weltordnung organisieren. Für Kanzler Scholz blieb die Rolle als wichtigster Nebendarsteller - und daraus hat er viel gemacht.

Kommentar von Daniel Brössler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: