Schiffstransport:Panama stoppt mutmaßliche Raketenlieferung nach Nordkorea

Raketenteile zwischen Unmengen braunen Zuckers: Im Panamakanal ist ein nordkoreanisches Schiff gestoppt worden, das nach Einschätzung der Behörden Material zum Bau von Raketen aus Kuba geladen hatte. Die Lage zwischen Nord- und Südkorea bleibt angespannt - auch wegen der jüngsten Cyber-Attacken.

Im Panamakanal ist ein vermutlich mit Raketenteilen beladenes nordkoreanisches Schiff gestoppt worden. Das aus Kuba kommende Schiff wurde wegen des Verdachts des Drogenhandels in einen Hafen gebracht und durchsucht. Das bestätigte Panamas Präsident Ricardo Martinelli dem Hörfunksender Radio Panama am Montag (Ortszeit).

Dabei seien zwei Container entdeckt worden, die nach Einschätzung der Behörden Material zum Bau von Raketen enthielten. Daraufhin wurde das Schiff, das große Mengen braunen Zuckers transportierte, durchsucht. Martinelli zufolge versuchte der Kapitän des Schiffes anschließend, sich das Leben zu nehmen. Die Mannschaft habe Widerstand gegen die Polizei geleistet. Das Schiff werde für weitere Untersuchungen festgehalten.

Martinelli verwies darauf, dass Kriegsmaterial nicht undeklariert durch den Panamakanal transportiert werden dürfe. "Der Panamakanal ist ein Kanal des Friedens und nicht des Krieges", sagte er. Der knapp 80 Kilometer lange Kanal ist eine der wichtigsten internationalen Wasserstraßen.

Das kommunistische Kuba ist einer der wenigen Verbündeten des abgeschotteten Nordkorea. Nordkorea unterliegt UN-Sanktionen, wonach Waffen nicht exportiert und größtenteils auch nicht importiert werden dürfen.

Zwischen Nord- und Südkorea bleibt die Situation unterdessen weiter angespannt. Südkoreanische Ermittler beschuldigen Nordkorea nun, für die Cyber-Attacken auf südkoreanische Medien sowie die Regierung verwantwortlich zu sein. Darauf weise die Auswertung der Codes, der Internetadressen und der Computer hin, von denen der Angriff ausging. Zum Jahrestag des Koreakriegs am 25. Juni wurden mehrere Internetseiten von Hackern lahmgelegt.

© AFP/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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