Sardinien: Villa Certosa:Berlusconi: Zieht ein Emir in die Skandalvilla?

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Eine arabische Herrscherfamilie kauft angeblich Berlusconis sardische Skandal-Villa, in der er Nackt-Partys feierte. Der Preis: 450 Millionen Euro.

Nymphen sprangen herum, nur leicht bekleidet. Auf einer Liege wartete ein Mann, sein Penis war erigiert. Diese Bilder aus dem Park der Villa Certosa des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf Sardinien gingen um die Welt.

Party auf Sardinien: Silvio Berlusconi im Jahr 2004 mit zwei unbekannten Damen vor seiner Villa. (Foto: Archivfoto: AP)

Nun soll das "Liebesnest", drei schmucke Häuser mit dem Garten der Lüste, verkauft werden. Gerüchte darüber, dass der Regierungschef mit einer gewissen Schwäche für schöne Frauen seine Lust an dem Anwesen verloren habe, waren schon früher laut geworden. Nun soll es einen Käufer geben.

Wie die Mailänder Zeitung Corriere della Sera am Mittwoch berichtete, ist die steinreiche arabische Herrscherfamilie al-Nahjan an der skandalumwitterten Immobilie im Nordosten Sardiniens interessiert. "Villa Certosa gefällt dem Emir. Ja zum Preis von 450 Millionen", titelte das Blatt.

Auch die 450 Millionen Euro, die der Politiker und Medienmogul Berlusconi veranschlagt habe, hätten die Kaufinteressenten "nicht abgeschreckt". Das Geschäft könnte schon im Januar beim anstehenden Besuch Berlusconis in Dubai perfekt gemacht werden.

Das 40-Hektar-Anwesen - "so groß wie der Vatikanstaat", wie römische Medien einst spöttisch vermerkten - und die Luxusvilla mit 2600 Quadratmetern standen Mitte des Jahres im Zentrum einer Reihe von Skandalen. Monatelang spekulierte die internationale Presse über Berlusconis Treffen in der Villa mit vielen Frauen. Gäste der Berlusconi-Partys sollen auf Staatskosten eingeflogen worden sein.

Die mehr als 5000 Fotos eines sardischen Paparazzo von hüllenlosen ranghohen Gästen des Regierungschefs in Begleitung oft ebenfalls hüllenloser Frauen am Pool der Villa taten ihr Übriges. Auch der ehemalige tschechische Ministerpräsident Mirek Topolanek war auf den Bildern zu sehen. Anfang Juni hatte die spanische Zeitung El País die Bilder der Partys auf dem Grundstück veröffentlicht.

Der Paparazzo habe die Villa "entweiht", erläuterte Berlusconi im Sommer genervt seine Entscheidung, den Urlaub nicht wie gewohnt auf der Mittelmeerinsel, sondern im Erdbebengebiet in den Abruzzen zu verbringen.

Villa Certosa ist ein Ensemble von drei Gebäuden auf rund 80 Hektar an der exklusiven Costa Smeralda auf Sardinien. Das schönste davon ist dem Corriere zufolge Berlusconi selbst vorbehalten und hat 2600 Quadratmeter. Auf dem Grundstück befinden sich ein See und ein künstlicher Vulkan, sowie sieben Schwimmbäder und ein Gewächshaus mit Orchideen und Palmen.

Außerdem gibt es Medienberichten zufolge 400 Kakteen-Arten aus aller Welt und jahrhundertealte Olivenbäume, ein Amphitheater und künstliche Wasserfälle. Und es gab ein paar nackte Frauen zu viel.

© dpa/AFP/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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