Russland:Putins Blitzableiter

Lesezeit: 4 min

Dmitrij Medwedjew am 23. Februar in Moskau bei einer Zeremonie am Tag der Vaterlandsverteidiger. Am nächsten Morgen begann der Angriff gegen die Ukraine. (Foto: Yulia Zyryanova /imago images/SNA)

Als Kremlchef hatte Dmitrij Medwedjew einst bei den liberalen Russen Hoffnungen auf eine moderne Ära ausgelöst. Jetzt gehört er zu Moskaus größten Scharfmachern. Was hinter dieser Erneuerung steckt.

Von Frank Nienhuysen, München

Der Kremlchef spricht, und er hat einen prachtvollen Ausblick. Auf gedrechselte weiße Säulen, goldfarbene Kronleuchter, stuckverzierte Wände. Für einen russischen Präsidenten gibt es keine wichtigere Rede als die an die eigene Nation im Zentrum der Macht. Entschlossen steht der Oberbefehlshaber der Streitkräfte in einem der opulenten Kremlsäle, Russland und die Welt hören jetzt zu, in der ersten Reihe sitzt der Patriarch, und das, was der Präsident nun sagt, dürfte einigen Sorgen machen, vielleicht sogar Angst. Nicht im Westen, sondern bei den Hardlinern im eigenen Land.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPsychologie
:"Im Krieg kann aus der Faszination für Gewalt echte Mordlust werden"

Was treibt Menschen zu Gräueltaten? Der Neuropsychologe Thomas Elbert erforscht seit Jahrzehnten, wie Gewaltbereitschaft entsteht. Ein Gespräch über die Abgründe der menschlichen Seele und warum es in jedem Krieg Vergewaltigungen gibt.

Interview von Christina Berndt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: