Russischer Geheimdienst:17-Jähriger verübt Anschlag auf FSB-Büro

Russische Polizisten patroullieren auf einer Straße in der Nähe des FSB-Büros in Archangelsk. (Foto: AFP)
  • In der nordrussischen Stadt Archangelsk hat sich ein 17-Jähriger in einem Büro des Inlandsgeheimdienstes FSB selbst in die Luft gesprengt.
  • Die Hintergründe der Tat sind unklar, drei Beamte wurden verletzt.

Bei der Explosion in einem Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in der Hafenstadt Archangelsk im Norden des Landes gehen die Behörden von einem Terrorakt aus.

Ein 17-Jähriger habe am Mittwochmorgen das FSB-Gebäude betreten und einen gebastelten Sprengsatz aus einer Tasche geholt, der kurze Zeit später am Eingang in seinen Händen explodiert sei, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee Russlands mit. Dabei seien drei FSB-Beamte verletzt worden, der Jugendliche selbst starb. Das Staatliche Ermittlungskomitee habe Verfahren wegen Terrorismus und Besitzes von Sprengstoff eingeleitet.

Berichten nach soll der junge Mann Student gewesen sein und seine Tat zuvor im Messengerkanal Telegram angekündigt haben. Einen entsprechenden Screenshot veröffentlichten russische Medien. Es habe sich herausgestellt, dass der 17-Jährige anarchistische Ansichten vertreten habe und Mitglied einer solchen Gruppe im Internet gewesen sein soll. Die Behörden suchten mögliche Komplizen. Der Tote stammt nach russischen Angaben aus Archangelsk. Nach dem Vorfall seien die Sicherheitsmaßnahmen bei allen öffentlichen Gebäuden in der Region verstärkt worden.

Erst im April 2017 hatte es einen Angriff auf ein Büro des FSB in Ostsibirien gegeben. Ein Bewaffneter hatte zwei Menschen erschossen und war anschließend selbst getötet worden. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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