Köln:Morddrohungen gegen Oberbürgermeisterin Reker

Neben Reker wurden auch andere Politiker bedroht. (Foto: dpa)
  • Nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke wurden auch die Kölner Oberbürgermeisterin und weitere Politiker bedroht.
  • Reker überlebte 2015 einen Messerangriff eines Rechtsradikalen.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat eine Morddrohung erhalten. Die Polizei in Köln bestätigte entsprechende Berichte von Bild und WDR. Die Drohung sei nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Ob es einen Zusammenhang mit dem Verbrechen gebe, könne er nicht sagen. Zuständig sei zentral das Landeskriminalamt Berlin, da neben Reker auch andere Politiker Drohungen erhalten hätten.

Darunter ist auch Andreas Hollstein, Bürgermeister der westfälischen Stadt Altena. Hollstein bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass auch er bedroht werde. Er habe in der Vergangenheit immer wieder mal Morddrohungen erhalten. Zuletzt sei am Dienstag eine eingegangen, sagte er.

Sowohl Reker als auch Hollstein waren in den vergangenen Jahren zum Ziel von Attentätern geworden. Reker entging 2015 vor ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin nur knapp dem Tod, als ihr ein Rechtsradikaler mit einem Messer in den Hals stach. Auch Hollstein wurde im November 2017 von einem Mann mit einem Messer attackiert, er erlitt eine Verletzung am Hals.

Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses im hessischen Wolfhagen-Istha niedergeschossen worden. Unter dringendem Tatverdacht sitzt ein 45-Jähriger in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft stuft das Verbrechen als politisches Attentat mit rechtsextremem Hintergrund ein.

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