Schwerin:Nordost-SPD uneins über Kurs in Berlin

Schwerin/Stralsund (dpa/mv) - In der Nordost-SPD gehen die Meinungen über den Kurs der Partei nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen in Berlin offenkundig auseinander. So sprach sich die Stralsunder Bundestagsabgeordnete Sonja Steffen dafür aus, sich Gesprächen mit der Union zu öffnen. "Wir sollten überlegen, ob es nicht klug wäre, darüber zu reden, welche sozialdemokratischen Ziele jetzt umgesetzt werden könnten", sagte Steffen am Montag der in Rostock erscheinenden "Ostsee-Zeitung".

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin/Stralsund (dpa/mv) - In der Nordost-SPD gehen die Meinungen über den Kurs der Partei nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen in Berlin offenkundig auseinander. So sprach sich die Stralsunder Bundestagsabgeordnete Sonja Steffen dafür aus, sich Gesprächen mit der Union zu öffnen. „Wir sollten überlegen, ob es nicht klug wäre, darüber zu reden, welche sozialdemokratischen Ziele jetzt umgesetzt werden könnten“, sagte Steffen am Montag der in Rostock erscheinenden „Ostsee-Zeitung“.

Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Landes- und Regierungschefin Manuela Schwesig hingegen bleibt auf Linie des Bundesvorstandes: Frau Merkel, ihre CDU, die CSU, die FDP und die Grünen haben dieses Land in eine schwierige Situation gebracht. Sie sind bei der von ihnen gewünschten Regierungsbildung gescheitert, erklärte Schwesig nach einem Treffen der Parteispitze in Berlin.

Die SPD habe bei der Bundestagswahl im September von den Wählern keine Regierungsauftrag für eine große Koalition erhalten. „SPD und Union hatten massive Stimmenverluste zu verzeichnen. Deshalb stehen wir unter diesen Umständen für die Bildung einer erneuten großen Koalition nicht zur Verfügung“, betonte Schwesig und stellte sich damit demonstrativ an die Seite von SPD-Chef Martin Schulz, dessen Stellvertreterin sie ist. Die SPD-Spitze hatte am Montag ihre Haltung untermauert, nicht erneut in eine große Koalition gehen zu wollen.

Die Partei mache es sich zu leicht, wenn sie sich Gesprächen einfach weiter verweigere, hielt Steffen dem entgegen. „Wir müssen jetzt aufhören parteipolitisch zu denken und uns stattdessen fragen: Was will das Land?“, zitierte das Blatt die SPD-Politikerin, die zur Bundestagswahl Spitzenkandidatin ihrer Partei im Nordosten war.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: