Potsdam:Kreisreform-Stopp: SPD und Woidke verlieren in Wählergunst

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Potsdam (dpa/bb) - Nach dem plötzlichen Aus der Kreisreform verlieren Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke und seine SPD deutlich in der Wählergunst. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Samstag) käme die SPD bei einer Landtagswahl jetzt nur noch auf 25 Prozent der Stimmen. Bei einer Umfrage im Januar waren es noch 30 Prozent, bei der Landtagswahl im September 2014 sogar 31,9 Prozent.

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Potsdam (dpa/bb) - Nach dem plötzlichen Aus der Kreisreform verlieren Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke und seine SPD deutlich in der Wählergunst. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag) käme die SPD bei einer Landtagswahl jetzt nur noch auf 25 Prozent der Stimmen. Bei einer Umfrage im Januar waren es noch 30 Prozent, bei der Landtagswahl im September 2014 sogar 31,9 Prozent.

Auch Woidke selbst büßte Federn ein. Kam er im Januar noch bei der Erhebung auf 61 Prozent Zustimmung, so waren es jetzt nur noch 49 Prozent. Gleichzeitig halten aber 74 Prozent der Befragten den Stopp der umstrittenen Reform für richtig. Die Pläne sahen eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Landkreise vor, zudem sollten drei kreisfreie Städte mit angrenzenden Kreisen fusionieren.

Die mitregierende Linke konnte sich der Umfrage zufolge dagegen um drei Punkte auf 18 Prozent verbessern. Die oppositionelle CDU, die gegen die Kreisreform mobilisiert hatte, gewann im Vergleich zur Januar-Erhebung einen Prozentpunkt hinzu und kam auf 22 Prozent (Landtagswahl: 23 Prozent). Die AfD lag unverändert bei 18 Prozent. Die Grünen verloren im Vergleich zu Januar einen Punkt und lagen jetzt bei sechs Prozent. Die FDP erreichte fünf Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als im Januar 2017.

„Die aktuelle Umfrage bestätigt den Abwärtstrend der Landesregierung“, erklärte CDU-Generalsekretär Steeven Bretz in einer Reaktion. „Rot Rot hat zum wiederholten Male keine eigene Mehrheit bei den Brandenburgern und bekommt damit die Quittung für ihr anhaltend desaströses Erscheinungsbild.“

„Auch wenn wir nach wie vor stärkste Kraft im Land sind, gibt es keinen Grund zur Zufriedenheit“, erklärte die Vize-Chefin der SPD, Staatssekretärin Katrin Lange. „Die Umfrage zeigt allerdings, dass die Sachentscheidung, die Reform zu beenden, richtig war und ist. Das wird sich auf längere Sicht auszahlen.“ Der Preis, erhebliche Brüche im Land zu riskieren, sei einfach zu hoch gewesen.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte der Zeitung, die lange herrschende Zufriedenheit der Brandenburger mit den regierenden Sozialdemokraten habe einen massiven Dämpfer erlitten. „Dieser Prozess ist bereits früher eingetreten, er ist durch das Hin und Her mit der Kreisreform weiter beschleunigt worden.“ Der Stopp der Reform werde der SPD vom Wähler als Opportunismus angekreidet. „Die Bürger verlangen, dass sich eine Regierung vorher überlegt, was gut für das Land ist.“

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