Kiel:„KN“: Wende rügt Albig: Selbstüberschätzung

Kiel (dpa/lno) - Die frühere Kieler Bildungsministerin Waltraud Wende (59/parteilos) hat knapp drei Jahre nach ihrem Rücktritt Ex-Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) vehement kritisiert. Sie finde gut, "dass Herr Albig jetzt ausreichend Zeit hat, um einmal gründlich über seinen speziellen Umgang mit anderen Menschen nachzudenken", sagte Wende den "Kieler Nachrichten" (Mittwochsausgabe). "Möglicherweise kommt er dabei ja auch zu der Erkenntnis, dass Selbstüberschätzung kein guter Ratgeber ist."

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Kiel (dpa/lno) - Die frühere Kieler Bildungsministerin Waltraud Wende (59/parteilos) hat knapp drei Jahre nach ihrem Rücktritt Ex-Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) vehement kritisiert. Sie finde gut, „dass Herr Albig jetzt ausreichend Zeit hat, um einmal gründlich über seinen speziellen Umgang mit anderen Menschen nachzudenken“, sagte Wende den „Kieler Nachrichten“ (Mittwochsausgabe). „Möglicherweise kommt er dabei ja auch zu der Erkenntnis, dass Selbstüberschätzung kein guter Ratgeber ist.“

Wende war im September 2014 vor dem Hintergrund staatsanwaltlicher Ermittlungen zurückgetreten. Dabei ging es um eine Option auf Rückkehr an die Universität Flensburg, die ihre ehemalige Hochschule ihr für den Fall eines Ausscheidens als Ministerin zugestanden hatte. Vor ihrem Wechsel ins Kabinett 2012 war Wende Uni-Präsidentin in Flensburg. Mittlerweile hat das Amtsgericht Kiel nach der Einstellung der Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts Wende eine Entschädigung zugestanden.

Die damalige Opposition - zum Zeitpunkt ihres Rücktritts waren es CDU, FDP und Piraten - habe ihre Rückkehroption „gnadenlos genutzt, um mich an den Pranger zu stellen“, sagte Wende jetzt den „Kieler Nachrichten“. Enttäuscht äußerte sie sich auch über die Presse, die im „Jagdfieber“ gewesen sei und „auf Trophäen gehofft“ habe. Der damalige Ministerpräsident Albig hatte trotz allen Drucks zunächst an Wende festgehalten, ihr schließlich aber dann doch den Rücktritt nahegelegt.

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