Kiel:Grote: „Ich bin enttäuscht und emotional sehr betroffen“

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Hans-Joachim Grote (CDU), ehemaliger Innenminister von Schleswig-Holstein, vor der Presse. (Foto: Carsten Rehder/dpa)

Einen Tag nach seinem Rücktritt als schleswig-holsteinischer Innenminister hat Hans-Joachim Grote in einer der Deutschen Presse-Agentur übermittelten...

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Kiel (dpa/lno) - Einen Tag nach seinem Rücktritt als schleswig-holsteinischer Innenminister hat Hans-Joachim Grote in einer der Deutschen Presse-Agentur übermittelten „persönlichen Erklärung“ Fehlverhalten bestritten. „Ich bin enttäuscht und emotional sehr betroffen über die neuesten Aussagen, zumindest über das, was mir berichtet wird“, schrieb Grote am Mittwoch. „Ich hatte es nie nötig, mich zum Ende meiner, wie ich finde, erfolgreichen beruflichen Karriere irgendwelcher Konspirationen zu bedienen.“ Er sei „zutiefst betroffen über das mir zugeschriebene Verhalten“.

Ministerpräsident Daniel Günther hatte zuvor im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags schwere Vorwürfe gegen Grote (beide CDU) erhoben. Dessen Angaben zur Kommunikation mit einem Polizeibeamten und einem Journalisten hätten sich „als unwahr herausgestellt“. Laut Günther hätten der Journalist und der Beamte in ihren Whatsapp-Chats den Eindruck „großer Nähe zum Minister“ erweckt.

Grote betonte, er habe mit Journalisten, Mitgliedern des Personalrates und allen Gewerkschaften „eine professionelle Zusammenarbeit gehabt“. „Es gibt Dinge, die ganz offiziell ausgetauscht werden und natürlich finden auch erklärende Hintergrundgespräche statt, dabei geht es aber nie um vertrauliche Informationsweitergabe.“

„Ich war seit über 35 Jahren in Führungsverantwortung und weiß sehr wohl, mich angemessen in solchen Situationen zu verhalten. Vor allen Dingen weiß ich sehr genau zu unterscheiden, worüber man spricht und worüber nicht“, schrieb Grote.

„Aber ich bin zutiefst betroffen über das mir zugeschriebene Verhalten. Ich kann, will und werde mich auch nicht mehr rechtfertigen; denn leider gilt das alte Sprichwort von Robespierre: „Wer sich verteidigt, klagt sich an!“

Die ihm von einem Zeitungsjournalisten (Grote nannte dessen Namen) zugesandten Unterlagen und Informationen zu einem von ihm vorgetragenen polizeiinternen Ereignis habe er ganz offiziell über den Staatssekretär und die Polizeiführung in das Verfahren gegeben. „Und dort ist es in vorbildlicher Weise gelöst worden“, schloss Grote.

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