Dillenburg:Experten sehen gutes Entwicklungspotenzial für Landgestüt

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Dillenburg (dpa/lhe) - Mehr Bewegungsfreiheit für Pferde: Auf dem Gelände des Hessischen Landgestüts in Dillenburg können nach Einschätzung von Experten problemlos neue Auslaufflächen für die Tiere geschaffen werden. Schon jetzt erhielten die Pferde täglich ausreichend Bewegung, etwa beim Training, sagte die Sachverständige für Pferdehaltung, Christiane Müller, am Dienstag in Dillenburg. Das Angebot für freie Bewegungsmöglichkeiten müsse aber weiter verbessert werden, um auf dem "guten Weg" zu bleiben. Bereits heute erfülle das Gestüt eine Vorbildfunktion, die Tiere seien in einem sehr guten Zustand und das Management arbeite auf hohem Niveau.

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Dillenburg (dpa/lhe) - Mehr Bewegungsfreiheit für Pferde: Auf dem Gelände des Hessischen Landgestüts in Dillenburg können nach Einschätzung von Experten problemlos neue Auslaufflächen für die Tiere geschaffen werden. Schon jetzt erhielten die Pferde täglich ausreichend Bewegung, etwa beim Training, sagte die Sachverständige für Pferdehaltung, Christiane Müller, am Dienstag in Dillenburg. Das Angebot für freie Bewegungsmöglichkeiten müsse aber weiter verbessert werden, um auf dem „guten Weg“ zu bleiben. Bereits heute erfülle das Gestüt eine Vorbildfunktion, die Tiere seien in einem sehr guten Zustand und das Management arbeite auf hohem Niveau.

Aus Sicht eines weiteren Experten gibt es sowohl auf dem Gelände des Gestüts als auch in der Nachbarschaft mehrere Möglichkeiten, den Pferden zusätzlichen Auslauf zu bieten. Die Flächen seien vorhanden und könnten auch in den Betrieb gut eingebunden werden, sagte der Architekt und Sachverständige bei der nordrhein-westfälischen Landwirtschaftskammer, Eckhard Hilker.

Das Land Hessen will das traditionsreiche Gestüt schließen und gibt als Grund Tierwohl-Bedenken an. Seit der Ankündigung von Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) im Juli kämpft Dillenburg für den Erhalt der Anlage mit seinen aktuell 24 Mitarbeitern und 41 Pferden. Der Protest in Stadt und Region ist groß, mittlerweile unterstützen den Angaben nach fast 60 000 Menschen eine Online-Petition gegen die Schließung.

Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz (CDU) betonte, dass das Gestüt kein „Hinterzimmer-Stall“ sei. „Ziel ist es, für uns alle eine Lösung zu finden, die den Bedenken zur artgerechten Haltung von Pferden über das hinaus, was heute schon geleistet wird, Rechnung trägt, damit der Erhalt des Hessischen Landgestüts erreicht werden kann.“

Nach Angaben der Sachverständigen Müller könnten beispielsweise, Auslaufflächen hinter den Ställen eingerichtet werden oder auf dem Hof. Architekt Hilker nannte vier Areale für mehr Auslauf, unter anderem am Hofgarten der Stadt sowie an einem Paradeplatz. Alle Maßnahmen zusammen würden etwa 430 000 Euro kosten. Aber schon eines der Areale würde den Bedarf decken. Die Gutachten hatte der Förderverein Hessisches Landgestüt in Auftrag gegeben. Vorsitzender ist Bürgermeister Lotz.

Dem Ministerium liegen diese nach eigenen Angaben bislang nicht vor, weshalb sie noch nicht kommentiert werden könnten. „Wir werden das Gutachten, wenn es uns vorliegt, selbstverständlich sorgfältig prüfen und bewerten. Zudem halten wir unser Gesprächsangebot, das Ministerin Priska Hinz bereits vor Wochen an die Stadt gegeben hat, aufrecht“, erklärte Staatssekretärin Beatrix Tappeser.

Der Vorsitzende des Pferdesportverbandes Hessen, Harald Hohmann, appellierte an die Landesregierung, das Gestüt nicht zu schließen. Er plädierte dafür, gemeinsam Lösungen zu finden.

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