Teilnehmer einer Demonstration in Halle an der Saale haben verfassungswidrige Symbole gezeigt und Polizisten attackiert. Insgesamt wurden mindestens zehn Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Körperverletzung eingeleitet, wie eine Sprecherin der Polizei in Sachsen-Anhalt sagte.
An der "Montagsdemo" hätten etwa 450 Menschen teilgenommen. Mehrfach sei aus dem Protestzug der Hitler-Gruß gezeigt oder auch "Sieg Heil" gerufen worden. Manche Demonstranten seien stark alkoholisiert gewesen und hätten Polizisten bespuckt. Außerdem sei es zu Handgreiflichkeiten unter Demonstranten gekommen.
Die sogenannte Montagsdemo findet im sachsen-anhaltinischen Halle regelmäßig statt, allerdings in wesentlich kleinerem Rahmen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte am Morgen danach im Deutschlandfunk, vermutlich seien auch überregional Teilnehmer aktiviert worden.
Nach den jüngsten Vorfällen im sächsischen Chemnitz und im sachsen-anhaltinischen Köthen hatte die rechte Szene ihre Anhänger verstärkt mobilisiert. Wie viele der Teilnehmer Rechtsradikale waren, vermochte die Polizei zunächst nicht zu sagen. Neben der Montagsdemo gab es demnach eine Gegenveranstaltung der linken Szene mit 80 bis 100 Teilnehmern, die nach Polizeiangaben friedlich blieb.