Es gibt vieles, was auf dem Weg zum Mond dazwischenkommen kann: gleich beim Start zum Beispiel oder dann beim Einschwenken in die passende Mondumlaufbahn - so wie es vor wenigen Tagen bei der russischen Sonde Luna-25 geschehen ist. Sie krachte, statt in den Orbit des Erdtrabanten einzutauchen, ungebremst auf die Oberfläche.
Aber auch wenn die Mondumlaufbahn erreicht ist, gehen viele Probleme erst richtig los: Der Erdtrabant hat so gut wie keine Atmosphäre. Sonden oder Raumschiffe können daher keine Fallschirme oder Tragflächen nutzen, um ihre Geschwindigkeit abzubauen. Der dazu nötige Luftwiderstand ist schlichtweg nicht vorhanden. Stattdessen müssen sie störanfällige Bremstriebwerke benutzen.
In der Nähe der Mondoberfläche entsteht dadurch ein weiteres Problem. Der Abgasstrahl der Triebwerke wirbelt den feinen Mondstaub auf, Kameras und Sensoren an Bord werden gestört. Die allerdings sind entscheidend, da Funksignale von der Erde zum Mond so lange brauchen, dass Ingenieure nicht eingreifen können und die Landung autonom ablaufen muss. Auch Astronauten können, anders als während des amerikanischen Apollo-Programms in den 1960er-Jahren, bei robotischen Landungen nicht übernehmen.
Hinzu kommt, dass Landeversuche im Vakuum und unter der verminderten Schwerkraft des Mondes auf der Erde nur schwer und äußerst aufwendig simuliert werden können. Solche Tests kosten Zeit und Geld - Ressourcen, die insbesondere bei kleinen Raumfahrtnationen und bei kommerziellen Landemissionen nicht vorhanden sind.