Prozess gegen Terrorplaner in New York:Schuldspruch für gescheiterten U-Bahn-Attentäter

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Vereitelte Anschläge: Zum achten Jahrestag des 11. Septembers planten drei Männer in New York Selbstmordattentate in der U-Bahn, erst einen Tag vorher flogen sie damals auf. Jetzt wurde der Kopf des Trios in den USA verurteilt.

In den USA ist ein Mann wegen der Planung von Selbstmordanschlägen auf die New Yorker U-Bahn schuldig gesprochen worden. Wie Gerichtssprecherin Eileen Lee am Dienstag sagte, fiel das Urteil gegen den 28-jährigen Adis Medunjanin einstimmig. Er soll die Attentate gemeinsam mit zwei Komplizen im Auftrag des Terrornetzwerks al-Qaida im September 2009 geplant haben.

Das Strafmaß soll am 7. September verkündet werden. Dem 28-Jährigen droht lebenslange Haft. Medunjanin, der in Bosnien geborenen wurde und in den USA aufgewachsen ist, soll zusammen mit zwei früheren Schulfreunden Pläne zum Bau von Bomben geschmiedet haben, die sie am 11. September 2009, dem achten Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center, in der New Yorker U-Bahn zünden wollten. Einen Tag vor dem geplanten Attentat war das Trio aufgeflogen.

Die Mittäter Najibullah Zazi und Zarein Ahmedzay hatten sich 2010 schuldig bekannt. Gegen das Versprechen einer Straferleichterung erklärten sie sich bereit, in den vergangenen Wochen gegen ihren früheren Freund auszusagen.

Der in Afghanistan geborene Zazi gilt als Anführer der Gruppe. Er hatte vor Gericht erklärt, dass er und seine Komplizen vor fünf Jahren auf dem Parkplatz einer New Yorker Moschee einen Pakt besiegelt hätten, sich "den Taliban anzuschließen und Nicht-Muslime zu bekämpfen".

Die Jury sah es auch als erwiesen an, dass Medunjanin an einem Al-Qaida-Ausbildungslager teilgenommen und die Tötung von US-Soldaten im Ausland geplant hatte. Der 28-Jährige soll 2008 nach Pakistan gereist und dort ebenso wie später seine beiden Komplizen ausgebildet worden sein.

Medunjanin, der zuletzt im New Yorker Stadtteil Queens als Portier arbeitete, rammte nach dem Scheitern der Anschlagspläne sein Auto in ein anderes Fahrzeug. Nach Justizangaben wollte er es zu einem "Terrorwerkzeug" machen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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