Protest gegen Arbeitsmarktreform:Frankreich liegt lahm - zwei Wochen vor der EM

Benzin wird knapp, Barrikaden brennen: Aus Protest gegen die Arbeitsmarktreform lässt die Gewerkschaft CGT in Frankreich ihre Muskeln spielen. Als nächstes sind Atomkraftwerke dran.

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"Unverantwortlich" seien die Proteste, schimpft Frankreichs Premier Valls. "Diese Situation kann unserer Wirtschaft schaden." Aber genau das will die linke Gewerkschaft CGT: "Zuschlagen, wo es weh tut." Seit Tagen blockiert die Confédération générale du travail Tankstellen und Ölraffinerien (im Bild: eine brennende Barrikade in Dochy-les-Mines in Nordfrankreich), um gegen ...

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... eine von der sozialistischen Regierung geplante Arbeitsmarktreform zu protestieren, ähnlich der deutschen Agenda 2010. Sie soll die französische Wirtschaft wettbewerbsfähiger und flexibler machen. Arbeitszeiten sollen verlängert, Kündigungen vereinfacht werden. Die Gewerkschaften sehen darin nur eine Chance auf höhere Profite für die Unternehmen, ohne Jobs zu schaffen - und gehen, wie hier bei Le Havre, auf die Barrikaden. Zwei Wochen vor der Fußball-EM ...

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... sitzen deshalb 20 bis 30 Prozent der Tankstellen auf dem Trockenen, so schätzt Premier Valls. Autofahrer müssen lange warten und können in manchen Regionen dann nur eine begrenzte Menge Benzin oder Diesel tanken.

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Neben den Ölraffinerien - wie hier in Feyzin nahe Lyon - rücken andere Bereiche in den Fokus der Gewerkschaft: Alle 19 Atomkraftwerke würden bestreikt, kündigte die CGT an. Die Stromproduktion werde heruntergefahren. Auch die Belegschaft von mindestens vier konventionellen Kraftwerken wolle die Arbeit niederlegen. Großflächige Stromausfälle sind wegen gesetzlicher Auflagen aber nicht zu erwarten - zumal Strom aus dem Ausland zugekauft werden kann.

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Wie hier die Brücke Pont de Normandie bei Le Havre will die CGT am Donnerstag auch den Luft- und Eisenbahnverkehr blockieren. Ob ihre Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten: "Die CGT macht nicht die Gesetze", versicherte Premier Valls im Pralament. Er sagte in einem Fernsehinterview aber auch: "Es kann immer Veränderungen, Verbesserungen geben."

© SZ.de/dpa/rtr/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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