Politicker:USA und AU verhängen Sanktionen nach Putsch in Mali

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Nach dem Staatsstreich in Mali haben die USA und die Afrikanische Union Sanktionen wie Reiseverbote gegen die Putschisten verhängt.

Nach dem Staatsstreich in Mali haben die USA und die Afrikanische Union (AU) Sanktionen gegen die herrschende Militärjunta verhängt. Diejenigen, die "Malis Rückkehr zu einer zivilen Führung und einer demokratisch gewählten Regierung blockieren", würden mit Reiseverboten belegt, erklärte das US-Außenministerium. Damit seien auch Familienmitglieder der Putschisten gemeint sowie diejenigen, die den Anführer der meuternden Soldaten, Amadou Sanogo, "aktiv unterstützen".

Die USA riefen die Militärjunta erneut dazu auf, "unverzüglich" die zivile Ordnung in dem afrikanischen Land wieder herzustellen. Zuvor hatte Washington bereits die Rebellen im Norden des Landes aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen und ihr Anliegen im Dialog statt mittels Gewalt vorzubringen. In strategisch wichtigen Städten im Norden Malis hatten Islamisten, die an der Seite der Tuareg-Rebellen kämpfen, in den vergangenen Tagen die Oberhand gewonnen.

Zuvor hatte bereits die Afrikanische Union Sanktionen gegen die Putschisten verhängt. Mit Hilfe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft sollten diejenigen Personen ermittelt werden, gegen die Sanktionen verhängt werden, teilte ein AU-Vertreter in Addis Abeba mit.

Die EU rief die Konfliktparteien im Norden Malis zu einer "sofortigen Waffenruhe" und Verhandlungen auf. Die Nachbarländer sowie die Verantwortlichen in dem westafrikanischen Land müssten zudem den uneingeschränkten Zugang von humanitären Helfern und Hilfsgütern erlauben, teilte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton mit. Besonders die Lage in der Stadt Timbuktu sei ein Anlass zu "großer Sorge".

Eine Gruppe von Soldaten hatte am 22. März in Bamako die Macht an sich gerissen und Präsident Amadou Toumani Touré entmachtet. Damit wollten sie den Kampf gegen einen Aufstand der Tuareg vorantreiben. Aus Sicht der Putschisten ist es dem Präsidenten nicht gelungen, die Revolte im Norden des Landes zu beenden.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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