Politicker:Saudi-Arabien nimmt mehr als 170 Demonstranten fest

Die saudiarabische Polizei hat bei Protesten gegen die Behandlung der Insassen von Sicherheitsgefängnissen offenbar 176 Menschen festgenommen.

Die saudiarabische Polizei hat bei Protesten gegen die Behandlung der Insassen von Sicherheitsgefängnissen offenbar 176 Menschen festgenommen. Die Sicherheitskräfte warfen ihnen über die amtliche Nachrichtenagentur SPA vor, am Freitag einen Sitzstreik vor dem Büro der Staatsanwaltschaft nicht beendet zu haben. Unter den in der Stadt Buraida festgenommenen Personen sind dem Bericht zufolge auch 15 Frauen.

Die Demonstranten warfen den Behörden vor, Insassen der Sicherheitsgefängnisse unfair zu behandeln. Viele seien schon seit Jahren inhaftiert, ohne dass ihnen der Prozess gemacht werde. Andere seien nur deshalb eingesperrt worden, weil sie politische Veränderungen gefordert hätten. Politische Proteste sind in Saudi-Arabien nicht gestattet.

Die Behörden weisen den Vorwurf zurück, dass in dem Königreich Menschen aus politischen Gründen inhaftiert seien. Bei den Gefangenen handele es sich um Islamisten. In Saudi-Arabien wurden im vergangenen Jahr mehr als 5000 Menschen wegen entsprechender Vorwürfe festgenommen. Den Behörden zufolge wurde den meisten bereits der Prozess gemacht.

© Süddeutsche.de/Reuters/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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