Politicker:Putschisten in Mali kündigen Wahlen an

Zehn Tage nach dem Staatsstreich in Mali haben die Putschisten die Verfassung wieder in Kraft gesetzt und demokratische Wahlen in Aussicht gestellt.

Zehn Tage nach dem Staatsstreich in Mali haben die Putschisten die Verfassung wieder in Kraft gesetzt und demokratische Wahlen in Aussicht gestellt. Nach einem Staatsstreich gegen Präsident Amadou Toumani Touré hatten Soldaten am 21. März die Macht im Land übernommen und die Verfassung suspendiert.

Angesichts des internationalen Drucks auf seine Militärjunta kündigte Putschistenführer Hauptmann Amadou Haya Sanogo nun jedoch die Einberufung einer einer Nationalversammlung an, die Wahlen organisieren soll. Allerdings gab er keinen Zeitplan bekannt.

Am heutigen Montag läuft ein Ultimatum der Nachbarstaaten ab. Sollte die Junta die Macht nicht an eine zivile Regierung übergeben, drohen Finanzsanktionen. Ein ranghoher Berater des Präsidenten der benachbarten Elfenbeinküste sagte derweil, die Mitgliedsstaaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas erwögen eine auf eine Woche befristete Aussetzung der Sanktionen.

Mit dem Staatsstreich wollten die Putschisten eigentlich den Kampf gegen den Tuareg-Aufstand vorantreiben. Das Volk der Tuareg kämpft für einen eigenen Wüstenstaat in einem Gebiet, das größer als Frankreich ist. Doch die Aufständischen machten sich die chaotische Lage im Land zunutze: Nachdem sie am Freitag die Stadt Kidal und am Samstag Gao, die größte Stadt im Norden Malis, eingenommen hatten, brachten sie am Sonntag auch Timbuktu unter ihre Kontrolle. Ein Bewohner Timbuktus sagte, die Rebellen seien nach einem schweren Feuergefecht in die Stadt eingedrungen. Daraufhin seien sie von Haus zu Haus gegangen, um die Menschen aufzurufen, Ruhe zu bewahren.

© Süddeutsche.de/Reuters/dapd/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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