Politicker:Pakistan fordert Entschuldigung von USA

Ein Parlamentsausschuss in Islamabad hat von den USA eine Entschuldigung für einen Drohnenangriff aus dem vergangenen Jahr gefordert. Bei dem Manöver waren 24 Menschen getötet worden.

Ein Ausschuss des pakistanischen Parlaments hat die US-Regierung aufgefordert, sich bedingungslos für einen Luftangriff mit 24 getöteten Soldaten im vergangenen November zu entschuldigen. Der Ausschuss für nationale Sicherheit nannte den Angriff am Dienstag eine "eklatante Verletzung von Pakistans nationaler Souveränität und territorialer Integrität".

Er empfahl, künftig auf Lieferungen für die NATO-geführten Truppen im Nachbarland Afghanistan Zölle zu erheben. Außerdem müssten die USA ihre Drohnenangriffe im pakistanischen Nordwesten an der Grenze zu Afghanistan einstellen.

Bei dem Angriff am 26. November waren im Grenzgebiet zu Afghanistan 24 pakistanische Soldaten getötet worden. Die US-Regierung sprach Pakistan zwar ihr "tiefes Beileid" aus, lehnte aber ein explizites Schuldeingeständnis bislang ab. Pakistan blockierte aus Protest gegen den Angriff den Nachschub für die NATO-Truppen in Afghanistan und boykottierte im Dezember die internationale Afghanistan-Konferenz in Bonn.

Islamabad zwang die USA zudem, ihre Truppen von dem Luftwaffenstützpunkt Shamsi abzuziehen, der Berichten zufolge eine wichtige Basis für die US-Drohnen war. Die Drohnenangriffe, bei denen auch immer wieder unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen, wurden von der pakistanischen Regierung bisher toleriert. Ab kommenden Montag werden die beiden Häuser des pakistanischen Parlaments über die Empfehlungen des Ausschusses debattieren.

© Süddeutsche.de/AFP/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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