Der Leiter der Ermittlungsbehörde gegen Korruption im Kosovo, Nazmi Mustafi, ist Medienberichten zufolge selbst wegen des Verdachts auf Korruption festgenommen worden. Der Staatsanwalt sei in seinem Büro festgenommen und sein Wohnsitz durchsucht worden, berichtete die Zeitung Zeri.
Die Polizei bestätigte Ermittlungen wegen Korruption im Umfeld der Behörde, in deren Verlauf zwei Verdächtige festgenommen worden seien. Die Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs richteten sich gegen einen Staatsanwalt, der Schmiergeld von einem Verdächtigen erpresst haben soll, teilte die Polizei weiter mit.
Die Zeitung Koha Ditore zitierte einen Unternehmer, der Mustafi "zehntausende Euro" gegeben haben will, damit dieser Ermittlungen gegen ihn einstelle.
Die Antikorruptions-Behörde hatte 2010 ihre Arbeit aufgenommen. In der Korruption und deren mangelnder Bekämpfung sehen Beobachter eines der größten Probleme des Kosovo, das 2008 seine Unabhängigkeit erklärte. Schätzungen zufolge verliert der Balkanstaat dadurch jährlich etwa zehn Millionen Euro.