Anschlag in Bulgarien:Iran und Israel beschuldigen sich gegenseitig

Israel und der Iran haben sich bei den Vereinten Nationen einen Schlagabtausch wegen des Terroranschlags auf israelische Touristen in Bulgarien geliefert

Israel und der Iran haben sich bei den Vereinten Nationen einen Schlagabtausch wegen des Terroranschlags auf israelische Touristen in Bulgarien geliefert. Der Iran wies am Mittwoch israelische Vorwürfe zurück, er sei für den Selbstmordanschlag mit sechs Toten in der vergangenen Woche verantwortlich. Der UN-Botschafter der Islamischen Republik, Mohammed Chasai, beschuldigte stattdessen Israel, hinter dem Anschlag zu stecken.

Der stellvertretende israelische UN-Botschafter Haim Waxman nannte die Vorwürfe seines Kollegen "entsetzlich, aber nicht überraschend". Waxman warf dem Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz während einer Debatte im UN-Sicherheitsrat vor, für den Anschlag in Bulgarien verantwortlich zu sein. Das Attentat trage "Irans Fingerabdrücke". Der Iran und die Hisbollah hätten in den vergangenen Monaten außerdem Anschläge und versuchte Anschläge auf Israelis in Indien, Aserbaidschan, Thailand, Kenia, der Türkei und Zypern verübt.

Chasai erklärte dagegen in seiner Rede, der Iran würde niemals eine solch abscheuliche Tat begehen. Er könne jedoch Beweise vorlegen, die zeigten, dass Israel in der Vergangenheit seine eigenen Bürger getötet habe, um andere dafür verantwortlich zu machen. Bei dem Anschlag am Parkplatz des Flughafens in der Schwarzmeer-Hafenstadt Burgas waren am vergangenen Mittwoch fünf israelische Touristen, der bulgarische Busfahrer sowie der Attentäter ums Leben gekommen.

© Süddeutsche.de/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: