Kuwait:Tausende fordern Freilassung von Oppositionsführer

Wegen Kritik am Emir wurde der Oppositionsführer Musallam al-Barrak festgenommen. Tausende protestierten für seine Freilassung.

Demonstranten flüchten vor der Polizei, die Tränengas und Rauchbomben einsetzte. (Foto: AFP)

In Kuwait haben am Mittwoch Tausende Menschen gegen die Inhaftierung eines Oppositionsführers protestiert. Die Polizei setzte Augenzeugen zufolge Tränengas und Rauchbomben gegen die Menge ein. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Gefängnis und verlangten die Freilassung von Musallam al-Barrak. Ihm wird nach Angaben seiner Anwälte vorgeworfen, den Emir von Kuwait beleidigt zu haben.

Am Montag war Barrak, ein früherer Abgeordneter, festgenommen und für Verhöre für zehn Tage inhaftiert worden. Zwei Wochen zuvor hatte er auf einer Kundgebung der Opposition den Emir, Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah, kritisiert und ihn aufgefordert, eine "autokratische Herrschaft" zu vermeiden.

In einer Stellungsnahme drohte das Innenministerium, gegen weitere Demonstrationen würden die Sicherheitskräfte massiv vorgehen. Bereits am Dienstag hatte die Polizei etwa 1500 Menschen daran gehindert, sich vor dem Justizpalast zu einer Solidaritätskundgebung für Barrak zu versammeln.

Die Demonstrationen finden in einer ohnehin angespannten Lage statt. Vor der für 1. Dezember geplanten Parlamentswahl wurde das Wahlgesetz geändert. Die Opposition sieht darin den Versuch, den Kandidaten der Regierung einen Vorteil zu verschaffen, und boykottiert die Abstimmung.

© Süddeutsche.de/Reuters/jhal/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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