Politicker:Athen kündigt hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderer an

In Griechenland können illegale Einwanderer künftig für unbestimmte Zeit in Aufnahmelagern interniert werden.

In Griechenland können illegale Einwanderer künftig für unbestimmte Zeit in Aufnahmelagern interniert werden. Das sieht das neue Integrationsgesetz vor, das das griechische Parlament verabschiedet hat.

Kranke Migranten müssen demnach in eigens für sie eingerichtete Abteilungen von Krankenhäusern behandelt werden. Der griechische Gesundheitsminister Andreas Loverdos nannte die Gesundheitslage unter Migranten eine "Zeitbombe". Tuberkulose, AIDS, Hepatitis C und andere Krankheiten griffen unter Migranten "um sich", hieß es.

Bürgerschutzminister Michalis Chrysohoidis hatte bereits in der vergangene Woche gesagt, der griechische Staat sei entschlossen, das Migrationsproblem in den Griff zu bekommen. "Das kann so nicht weitergehen. Jeden Tag kommen 300 neue illegale Migranten über die Grenze", sagte der Minister im griechischen Radio. In Griechenland leben mehr als eine Million Einwanderer - bei einer Gesamtbevölkerung von rund 11,5 Millionen Menschen. Ein Großteil der Flüchtlinge kommt über die Grenze zur Türkei ins Land.

Die Regierung will die illegalen Migranten nun in ehemaligen Kasernen unterbringen. Migranten sollten dann so schnell wie möglich in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden. Da viele der illegalen Einwanderer keine Ausweispapiere dabeihaben, ist dies jedoch oft schwierig und langwierig. Die EU hat Griechenland aufgefordert, den Flüchtlingsstrom möglichst rasch in den Griff zu bekommen.

© Süddeutsche.de/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: