Kommunalwahlen in Polen:Die Waffen sind stumpf

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Wählen in Warschau: In der polnischen Hauptstadt gewann überraschend deutlich Rafał Trzaskowski von der Bürgerkoalition mit 53 Prozent der Stimmen. (Foto: Czarek Sokolowski/dpa)

Die konservative Regierungspartei wollte mit aggressivem Stil bei den Kommunalwahlen die Opposition demütigen. Doch der Sieg fällt mäßig aus - in den Großstädten gibt es sogar schwere Niederlagen.

Von Florian Hassel, Warschau

Wäre es bei den Kommunalwahlen in Polen, dem ersten politischen Stimmungstest seit drei Jahren, nur nach den Einflussmöglichkeiten gegangen, hätte die nationalpopulistische Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (Pis) mit großer Mehrheit gewinnen müssen. Die Pis hatte die Ressourcen der Regierung, stellt den Präsidenten, ließ das von ihr kontrollierte Fernsehen und Radio für die Partei trommeln, genoss die Unterstützung großer Teile der katholischen Kirche und versprach Wählern in den Regionen mehr Geld, wenn sie Pis-Kandidaten wählten. "Niemand in der jüngeren Geschichte des freien Polen hat je über ein solches Arsenal geboten", stellte die konservative Zeitung Rzeczpospolita fest.

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