Parteien:AfD-Parteitag beschließt Doppel- oder Dreierspitze

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Delegierte der AfD bei einer Abstimmung. Der Parteitag hat sich für eine Doppel- oder Dreierspitze entschieden. Foto: Julian Stratenschulte (Foto: dpa)

Hannover (dpa) - Der AfD-Kongress in Hannover hat für die Führung der Partei eine Doppel- oder Dreierspitze beschlossen. Die rund 500 Delegierten folgten damit einem Antrag des Vorstands. Derzeit sind Frauke Petry und Jörg Meuthen Sprecher der Partei. Sie bleiben im Amt.

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Hannover (dpa) - Der AfD-Kongress in Hannover hat für die Führung der Partei eine Doppel- oder Dreierspitze beschlossen. Die rund 500 Delegierten folgten damit einem Antrag des Vorstands. Derzeit sind Frauke Petry und Jörg Meuthen Sprecher der Partei. Sie bleiben im Amt.

Vorstandwahlen stehen auf dem Parteitag nicht an. Allerdings gibt es nun die Möglichkeit, bei der nächsten Wahl auch einen dritten Sprecher zu bestimmen. Damit könnten die Flügel der Partei besser abgebildet werden, betonte der Vorstand.

Im Laufe des Tages dürfte noch der geplante Syrien-Einsatz der Bundeswehr für kontroverse Debatten sorgen. Zur Syrien-Krise und der Beteiligung deutscher Soldaten am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat haben viele Mitglieder der rechtskonservativen Partei Gesprächsbedarf. Das Vorhaben der Bundesregierung, auf Bitten Frankreichs "Tornado"-Aufklärungsjets und ein Kriegsschiff in die Region zu beordern, ist unter den Delegierten umstritten.

Zum gestrigen Auftakt des zweitägigen Parteitags hatten die Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) zum Teil kontrovers über Resolutionen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik sowie der Euro-Rettung diskutiert. Dabei stimmten sie für einen Antrag des nordrhein-westfälischen AfD-Verbandes, der neben Beschränkungen des Asylrechts auch die Einführung von Grenzkontrollen fordert.

Parteichefin Frauke Petry forderte den Rücktritt von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die in der "Migrationskrise" die Kontrolle verloren habe. "Treten Sie zurück, Sie schaffen das", sagte Petry am Samstag.

Mit scharfer Abgrenzung von der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung will die AfD bei den nächsten Wahlen deutlich im zweistelligen Bereich landen. Zuletzt hatte die Partei in bundesweiten Umfragen vor dem Hintergrund der Asyldebatte deutlich zugelegt.

Bei der Abstimmung über den Asylantrag erlitt der Bundesvorstand eine Niederlage. Die Delegierten verabschiedeten mit großer Mehrheit einen Alternativantrag des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Obwohl die Anträge inhaltlich dicht beieinander sind, wurde die Abstimmung als Rüffel für den Vorstand gewertet. Wahlen stehen auf dem zweitägigen Parteitag nicht an.

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