Ungarns nationalistische Fidesz-Partei hat ihre Zweidrittel-Mehrheit im Parlament verteidigt. Nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen erhält die Partei des in Europa umstrittenen Ministerpräsidenten Viktor Orbán 133 von 199 Sitzen im Parlament. Das teilte die Wahlbehörde nach Auszählung der Briefwahlstimmen in Budapest mit.
Damit kann Fidesz wie in den vergangenen vier Jahren weiterhin im Alleingang die Verfassung ändern. Nach der Wahl am vergangenen Wochenende war zunächst unklar, ob die Partei ihre Zweidrittelmehrheit verteidigen kann.
Zweitstärkste Kraft im Parlament ist das von den Sozialisten geführte Linksbündnis, das auf 38 Sitze kommt. Die rechtsradikale Jobbik-Partei erhält 23 Mandate. Insbesondere ihr Abschneiden gilt als Signal für die Europawahl in sechs Wochen, bei der ebenfalls mit einem Rechtsruck gerechnet wird. Die übrigen fünf Parlamentssitze gehen an die Grünen.
Orbán handelte sich in der Europäischen Union, der Ungarn seit 2004 angehört, in den vergangenen vier Jahren mehrfach Kritik ein. So verschärfte er die Kontrolle der Medien und hebelte die Unabhängigkeit der Zentralbank aus. Das endgültige amtliche Endergebnis der Parlamentswahl will die Wahlbehörde am 25. April bekanntgeben.