Pakistan:US-Drohnen töten erneut zehn Menschen

Bei einem US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans sind nach Angaben von Geheimdiensten zehn Menschen getötet worden.

Bei einem US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans sind nach Angaben von Geheimdiensten zehn Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich gegen mutmaßliche Islamisten in einem Dorf in Nord-Wasiristan gerichtet, das an der Grenze zu Afghanistan liegt, sagten die pakistanischen Mitarbeiter.

Ein unbemanntes Flugzeug habe mindestens zwei Raketen abgeschossen, ein Gebäude sei zerstört, eine in der Nähe gelegene Moschee sei beschädigt worden. Die Bergung der zehn Leichen aus den Trümmern sei durch zwei oder drei über der Gegend kreisende Drohnen erschwert worden.

Erst am gestrigen Mittwoch waren vier Menschen bei einem Drohnenangriff ebenfalls in Nord-Waziristan getötet worden. Die von Pakistan heftig kritisierten Angriffe sind eine Belastung für die Beziehungen zwischen den Nato-Truppen und der Regierung in Islamabad.

Pakistan blockiert derzeit wichtige Nachschub- und Abzugsrouten aus dem benachbarten Afghanistan und hat zuletzt am Rande des Nato-Gipfels in Chicago seinem Ärger Luft gemacht. Die Routen wurden nach einem US-Angriff gesperrt, bei dem im November 24 pakistanische Soldaten getötet worden waren. Auch die USA sind unzufrieden mit der Zusammenarbeit.

Am Mittwoch verurteilte ein pakistanisches Gericht einen Arzt zu 33 Jahren Haft, weil er dem US-Geheimdienst CIA dabei geholfen hat, vor mehr als einem Jahr Al-Qaida-Chef Osama bin Laden aufzuspüren. Die USA haben den Anführer der radikal-islamischen Organisation in Pakistan getötet, ohne den Militäreinsatz mit der Regierung abzusprechen.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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