Pakistan:Mindestens 50 Taliban bei Militäroffensive getötet

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Bei einem Angriff der pakistanischen Luftwaffe und von US-Drohnen kommen im Nordwesten Pakistans zahlreiche Personen ums Leben. Es soll sich bei diesen um islamistische Rebellen handeln.

  • Bei einer Offensive der pakistanischen Luftwaffe und bei US-Drohnenangriffen im Nordwesten Pakistans sind mindestens 50 Extremisten getötet worden.
  • Die Bergregion gilt als Rückzugsgebiet der Taliban.

Zahlreiche Tote bei Militäroffensive

Bei Bombardements der pakistanischen Luftwaffe und einem US-Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 50 Extremisten getötet worden. Die Armee teilte mit, 35 Terroristen seien am Mittwoch bei Luftschlägen ums Leben gekommen, als sie zu fliehen versucht hätten. Am Dienstag sind den Angaben zufolge bei Gefechten bereits elf Terroristen und fünf Soldaten getötet worden.

Bei einem US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans sind 15 Menschen getötet worden. Das unbemannte Flugzeug habe ein mutmaßliches Versteck islamistischer Rebellen in der Gegend von Zoi Saidgai im halbautonomen Stammesgebiet von Nord-Wasiristan angegriffen, erklärte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Das unbemannte Flugzeug habe vier Raketen auf ein Versteck und ein Fahrzeug der Extremisten abgefeuert. Bei den meisten Toten habe es sich um Usbeken gehandelt.

Drohnen
:Bedrohliche Augen am Himmel

Sie sollen Truppenbewegungen überwachen, Ziele für die Artillerie identifizieren oder Luftangriffe ausführen: Immer häufiger werden unbemannte, ferngesteuerte Luftfahrzeuge - Drohnen - eingesetzt, um das Leben der eigenen Soldaten zu schonen. Ein Überblick in Bildern.

Von Markus C. Schulte von Drach

Kampf gegen die Taliban

Der Angriff erfolgte inmitten einer Großoffensive der pakistanischen Streitkräfte, mit der die Rebellen zurückgedrängt werden sollen. Vergangene Woche meldete die Armee, dass sie den wichtigsten Ort der Region weitgehend eingenommen habe. Dem Sicherheitsbeamten zufolge gab es Berichte, wonach Kämpfer aus der Stadt Miranshah und Mir Ali vor der Armeeoffensive nach Zoi Saidgai geflohen sind.

Bei der seit mehr als einem Monat andauernden Militäraktion in Nord-Wasiristan sind bislang nach Militärangaben fast 500 Extremisten und 28 Soldaten ums Leben gekommen.

Die unwegsame Bergregion an der Grenze Afghanistans, in der die Regierung nur begrenzte Kontrolle hat, gilt als Rückzugsgebiet der Taliban und anderer Extremistengruppen.

Drohnenangriffe der US-Armee

Washington hatte Berichten zufolge die Drohenangriffe im Dezember ausgesetzt, um der pakistanischen Regierung Zeit für Verhandlungen mit der Islamistengruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zu geben. Ein Angriff der Aufständischen auf den Flughafen von Karachi am 9. Juni mit vielen Toten beendete aber die Friedensbemühungen. Die US-Streitkräfte sehen in den Drohnenangriffen ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Extremisten, die auch in Afghanistan immer wieder Anschläge auf die internationalen Truppen verüben.

Bei der Bevölkerung in Pakistan sind die Einsätze aber zutiefst verhasst, da sie oft auch unbeteiligte Zivilisten treffen. Die Regierung in Islamabad protestiert regelmäßig gegen die Angriffe, die sie als Verletzung der nationalen Souveränität betrachtet. Berichten zufolge kooperieren aber Militär und Geheimdienst hinter den Kulissen mit den USA.

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