Österreich:Ö1 gehört geliebt

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Ein Foto aus dem Archiv: Der Radiosender Ö1 sendet seit dem Sommer nicht mehr aus dem ORF-Funkhaus. (Foto: imago/CHROMORANGE)

Bei Ö1, einem Leuchtturm in der deutschsprachigen Radiolandschaft, soll gespart werden. Warum es fatal wäre, wenn der Sender seinen intellektuellen Schmäh verlieren würde.

Von Martin Zips

Ö1 ist mein Freund. Ich weiß nicht, wie viele Freunde das österreichische Radioprogramm auch in Deutschland hat. Aber für mein Leben ist es wichtig, sehr wichtig sogar. Unzählige Stunden habe ich schon im Wiener Radiokulturhaus verbracht (ohne jemals selbst dort gewesen zu sein). Da war ich ganz nah dran, zum Beispiel an Michael Haneke, wenn er im "Klassik-Treffpunkt" zu seinem 80. Geburtstag über Filmmusik sprach. Ich war mit der Ö1-Sendung "Literatur am Feiertag" und Thomas Bernhard eine Hose kaufen, nein, einen ganzen Anzug sogar. Den brauchte Bernhard nämlich für eine Preisverleihung. Den Preis lehnte der Autor eigentlich ab. Ebenso wie den Anzug, die Sitzordnung und alle Laudatoren. Warum er das Spiel dennoch mitspielte, das war für mich nicht zuletzt dank des wunderbaren Timbres in der Stimme des Ö1-Vorlesers Wolfram Berger spürbar.

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