Der grausame Feuertod eines wochenlang zu Unrecht inhaftierten Syrers wird durch einem Untersuchungsausschuss des Landtags von Nordrhein-Westfalen aufgearbeitet. Nach den NRW-Grünen forderte am Dienstag auch die oppositionelle SPD-Fraktion die Einsetzung eines Sondergremiums, um die genauen Umstände des Todes des 26-jährigen Amed Amed zu prüfen. Der Gefangene hatte am 17. September in seiner Zelle in der JVA Kleve selbst ein Feuer entfacht - und etwa 20 Minuten später über eine Gegensprechanlage zunächst vergeblich das Wachpersonal um Hilfe gerufen. Zwölf Tage später erlag er seinen Verletzungen. Der SPD-Abgeordnete Sven Wolf hielt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) nun vor, entscheidende Fragen des Falls nicht beantwortet zu haben: "Das macht aus einer menschlichen Tragödie einen politischen Skandal!" So sei bisher ungeklärt, warum der unschuldige Syrer mit einem Straftäter aus Mali verwechselt wurde und warum er, obwohl offenbar suizid-gefährdet, im Gefängnis nicht angemessen betreut wurde.
Nordrhein-Westfalen:Landtag ermittelt zu Feuertod
Aufgrund einer Verwechslung saß ein 26-jähriger Syrer unschuldig in Haft. Dann verbrannte er in seiner Zelle. Nun soll ein Untersuchungsausschuss klären, wie es dazu kommen konnte.
Von Christian Wernicke, Düsseldorf
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