Nordrhein-Westfalen:Landtag ermittelt zu Feuertod

Aufgrund einer Verwechslung saß ein 26-jähriger Syrer unschuldig in Haft. Dann verbrannte er in seiner Zelle. Nun soll ein Untersuchungsausschuss klären, wie es dazu kommen konnte.

Von Christian Wernicke, Düsseldorf

Der grausame Feuertod eines wochenlang zu Unrecht inhaftierten Syrers wird durch einem Untersuchungsausschuss des Landtags von Nordrhein-Westfalen aufgearbeitet. Nach den NRW-Grünen forderte am Dienstag auch die oppositionelle SPD-Fraktion die Einsetzung eines Sondergremiums, um die genauen Umstände des Todes des 26-jährigen Amed Amed zu prüfen. Der Gefangene hatte am 17. September in seiner Zelle in der JVA Kleve selbst ein Feuer entfacht - und etwa 20 Minuten später über eine Gegensprechanlage zunächst vergeblich das Wachpersonal um Hilfe gerufen. Zwölf Tage später erlag er seinen Verletzungen. Der SPD-Abgeordnete Sven Wolf hielt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) nun vor, entscheidende Fragen des Falls nicht beantwortet zu haben: "Das macht aus einer menschlichen Tragödie einen politischen Skandal!" So sei bisher ungeklärt, warum der unschuldige Syrer mit einem Straftäter aus Mali verwechselt wurde und warum er, obwohl offenbar suizid-gefährdet, im Gefängnis nicht angemessen betreut wurde.

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: