Mit siebeneinhalb Jahren Gefängnis soll der ehemalige Chef des landeseigenen Baubetriebs BLB für einen der größten Korruptionsskandale in der Geschichte Nordrhein-Westfalens büßen. Das Landgericht Düsseldorf befand Ferdinand Tiggemann am Montag der Bestechlichkeit und Untreue für schuldig und ließ den 67-Jährigen noch im Gerichtssaal festnehmen. Tiggemann hatte laut Urteil bei mehreren Grundstücksgeschäften des Landesbetriebs Preise künstlich in die Höhe getrieben und sich dabei bereichert - unter anderem beim Bau des Justizzentrums, in dem er nun verurteilt wurde. Dem Steuerzahler entstand ein Schaden von 16 Millionen Euro, dabei war der spektakulärste Fall - die Kostenexplosion beim Bau des Landesarchivs in Duisburg - gar nicht Gegenstand des Verfahrens. Vergangene Woche hatte der Abschlussbericht eines Landtags-Untersuchungsausschusses Tiggemann bescheinigt, er habe bis zu seiner Entlassung 2010 als "unantastbarer Chef" die mangelnde Kontrolle des BLB durch Verwaltungsrat und Finanzministerium ausgenutzt.
Nordrhein-Westfalen:Haftstrafe für Korruption
Der frühere Chef des landeseigenen Baubetriebs muss lange ins Gefängnis - er hatte laut Urteil die Preise in die Höhe getrieben und sich daran bereichert.
Von Jan Bielicki, Düsseldorf
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