Nordrhein-Westfalen:Haftstrafe für Korruption

Der frühere Chef des landeseigenen Baubetriebs muss lange ins Gefängnis - er hatte laut Urteil die Preise in die Höhe getrieben und sich daran bereichert.

Von Jan Bielicki, Düsseldorf

Mit siebeneinhalb Jahren Gefängnis soll der ehemalige Chef des landeseigenen Baubetriebs BLB für einen der größten Korruptionsskandale in der Geschichte Nordrhein-Westfalens büßen. Das Landgericht Düsseldorf befand Ferdinand Tiggemann am Montag der Bestechlichkeit und Untreue für schuldig und ließ den 67-Jährigen noch im Gerichtssaal festnehmen. Tiggemann hatte laut Urteil bei mehreren Grundstücksgeschäften des Landesbetriebs Preise künstlich in die Höhe getrieben und sich dabei bereichert - unter anderem beim Bau des Justizzentrums, in dem er nun verurteilt wurde. Dem Steuerzahler entstand ein Schaden von 16 Millionen Euro, dabei war der spektakulärste Fall - die Kostenexplosion beim Bau des Landesarchivs in Duisburg - gar nicht Gegenstand des Verfahrens. Vergangene Woche hatte der Abschlussbericht eines Landtags-Untersuchungsausschusses Tiggemann bescheinigt, er habe bis zu seiner Entlassung 2010 als "unantastbarer Chef" die mangelnde Kontrolle des BLB durch Verwaltungsrat und Finanzministerium ausgenutzt.

(Foto: dpa)
© SZ vom 14.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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