Spannungen in Ostasien:Nordkorea provoziert mit weiterem Raketentest

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Archivbild einer startenden nordkoreanischen Rakete. (Foto: AP)
  • Nordkorea hat nach Angaben seines südlichen Nachbarn erneut mehrere ballistische Raketen getestet.
  • Südkoreas Militär teilte mit, zwei Flugkörper seien von der Ostküste des Landes abgefeuert worden.
  • Bei vorherigen Tests handelte es sich nordkoreanischen Angaben zufolge um "Warnungen" an Südkorea.

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben mehrere unidentifizierte Geschosse abgefeuert. Die Flugkörper seien von der Ostküste des Landes aus abgeschossen worden, erklärte der südkoreanische Generalstab. Das Militär beobachte die Lage. Eine Stellungnahme der US-Regierung gab es zunächst nicht.

Zwei Raketen seien am frühen Mittwochmorgen nahe der Küstenstadt Wonsan abgeschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab. Demnach flogen die Flugkörper rund 250 Kilometer weit und erreichten eine Höhe von 30 Kilometern.

Erst am Donnerstag hatte Nordkorea Raketen getestet, die nach südkoreanischen Angaben dem russischen Modell Iskander ähnlich waren. Dieses kann auf Kurzstrecken eingesetzt werden und ist kernwaffenfähig. Laut Pjöngjang war dies eine Warnung an Südkorea wegen dessen "ultramoderner Angriffswaffen" und geplanten Militärübungen mit den USA. Die Erklärung richtete sich an "südkoreanische militärische Kriegstreiber". Davor feuerte Nordkorea im Mai drei Geschosse ins Meer ab.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Die USA und Nordkorea planen die Wiederaufnahme von substanziellen Gesprächen über das Atomprogramm Pjöngjangs. Ein Zeitpunkt steht noch nicht fest. Erst wenige Stunden vor dem Abschuss der jüngsten Flugkörper hatte das Weiße Haus bekannt gegeben, dass US-Präsident Donald Trump dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un Erinnerungsfotos von ihrem Treffen an der innerkoreanischen Grenze im Juni hat zukommen lassen.

Der letzte Gipfel zwischen Kim und Trump in Vietnam im Februar war ohne Abkommen beendet worden. Trump lehnte Kims Forderung nach einem weitgehenden Abbau der Sanktionen ab, wofür Kim im Gegenzug einen Teil seiner Militäranlagen abbauen wollte.

© SZ.de/ap/dpa/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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