Niederlande:Durchbruch bei Haushaltsverhandlungen

Wenige Tage nach dem Rücktritt der niederländischen Regierung im Streit um deren Sparkurs haben sich fünf Parteien auf wichtige Haushaltskürzungen geeinigt.

Wenige Tage nach dem Scheitern seiner Regierung hat der amtierende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte doch noch eine Mehrheit für seinen Sparhaushalt zusammenbekommen.

Wie der Fraktionschef von Ruttes rechtsliberaler VVD-Partei, Stef Blok, am Donnerstagabend mitteilte, wurde die Einigung mit Unterstützung des christdemokratischen Koalitionspartners CDA sowie drei kleiner Oppositionsparteien erzielt. Dabei handle es sich um die ChristenUnie, die Grünen und die sozialliberale Partei D66.

Die fünf Parteien verfügen zusammen über 77 der 150 Sitze im Parlament. Eine für den späten Abend erwartete offizielle Abstimmung der Abgeordneten schien damit eine Formsache zu sein. Die Niederlande müssen der EU-Kommission bis spätestens Sonntag einen Sparhaushalt vorlegen. Die Sparmaßnahmen sind notwendig, um das Staatsdefizit von 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts unter die von der EU festgesetzte Grenze von drei Prozent zu senken.

Rutte hatte am Montag bei Königin Beatrix den Rücktritt eingereicht, nachdem die Verhandlungen über den Sparhaushalt am Nein des Rechtspopulisten Geert Wilders gescheitert waren. Dessen Freiheitspartei hatte bislang die Mitte-rechts-Regierung aus Liberalen und Christdemokraten im Parlament unterstützt. Am Samstag lehnte Wilders die geplanten Haushaltskürzungen jedoch endgültig ab. Neuwahlen sind für den 12. September vorgesehen.

© Süddeutsche.de/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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