Nahost-Konflikt:Patienten zwischen den Fronten

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Enas Huosin Mereb muss fast täglich zur Dialyse ins Krankenhaus. Eigentlich hat sie es nicht weit bis Ostjerusalem, doch wegen all der Kontrollen benötigt die 14-Jährige dafür jeden Tag vier Stunden. (Foto: Alexandra Föderl-Schmid)

Viele Palästinenser spüren jeden Tag, wie es um die Beziehungen zu Israel steht. Für manche von ihnen kann das lebensbedrohlich sein.

Von Alexandra Föderl-Schmid

Wer Samiha Abu Qumsam ansieht, schreckt zunächst unwillkürlich zurück. Ein Tumor breitet sich über die ganze rechte Hälfte ihres Gesichts aus. Er ist bereits fast so groß wie ihr Schädel. Mund und Nase sind verschoben, das rechte Auge ist von dem wuchernden Gewächs zugedeckt. Die 45-jährige Palästinenserin liegt im Rentisi-Krankenhaus, einem kleinen Hospital in Gaza-Stadt, und kann nur noch gurgelnde Laute von sich geben. Ihre Mutter Khadra spricht für sie. Im März sei das Karzinom festgestellt worden. Die Ärzte wollten sie so rasch wie möglich verlegen, ins Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Ostjerusalem. Denn dieses Hospital ist das einzige Krankenhaus für etwa fünf Millionen Palästinenser aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland, in dem Krebspatienten eine Strahlen- oder eine aufwendige Chemotherapie bekommen können. Nur hier gibt es eine Dialysestation für Kinder.

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Von Alexandra Föderl-Schmid

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