Nahostkonflikt:Israel stellt neues Raketenabwehrsystem auf

Ein Ende der Gewalt ist nicht absehbar: Auf den ständigen Beschuss aus dem Gazastreifen reagiert Israel mit einem neuen Raketenabwehrsystem. Bei einem Luftangriff wurden zwei Palästinenser getötet.

Als Antwort auf den ständigen Beschuss aus dem Gazastreifen hat Israel am Sonntag im Süden des Landes ein neues Raketenabwehrsystem aufgestellt. Ein israelischer Armeesprecher in Jerusalem bestätigte, das System "Kipat Barsel" (Eisenkuppel) sei in der Nähe von Beerscheva in Betrieb genommen worden.

Trauernde Angehörige eines der getöteten Palästinenser im Gazastreifen. (Foto: AP)

Die Wüstenstadt war vergangene Woche auch von Raketen getroffen worden. Die Armee betonte allerdings, das Abwehrsystem befinde sich noch in der Testphase. Seit etwa zehn Tagen eskaliert wieder die Gewalt zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen. Bei einem neuen israelischen Luftangriff im Norden des Palästinensergebiets wurden am Sonntag zwei Palästinenser getötet und drei weitere verletzt. Nach Angaben der Armee handelte es sich um eine Gruppe militanter Palästinenser, die einen Raketenangriff auf Israel vorbereiteten.

Der militärische Flügel der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad teilte mit, es seien bei dem Angriff Mitglieder ihrer Organisation getroffen worden. Die radikale Gruppierung kündigte neue Aktionen gegen Israel an.

Bewaffnete Gruppierungen im Gazastreifen - darunter auch der Islamische Dschihad - hatten sich am Samstag bei einer Sitzung in Gaza eigentlich bereiterklärt, eine Waffenruhe einzuhalten, sollte Israel seine Angriffe auf das Palästinensergebiet ebenfalls unterlassen. Vorausgegangen waren zehn Tage blutiger Gewalt und die schlimmste Eskalation seit dem Gaza-Krieg vor zwei Jahren.

Bei einem Anschlag auf einen Bus ist am Mittwoch in Jerusalem eine Frau ums Leben gekommen. Binnen gut einer Woche haben militante Palästinenser mehr als 90 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Mindestens zwölf Palästinenser sind in diesem Zeitraum bei israelischen Luftangriffen getötet worden.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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