Nach Tod des US-Senators:Trump würdigt McCains Dienste nun doch

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US-Senator John McCain war am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. (Foto: dpa)
  • US-Präsident Trump hat den verstorbenen US-Senator John McCain und dessen Dienste nun doch in einer offiziellen Mitteilung gewürdigt.
  • Trump respektiere "McCains Dienst an unserem Land", hieß es in einer vom Weißen Haus versandten Mitteilung.
  • In einer posthum veröffentlichten Abschiedsbotschaft grenzt sich McCain von der Politik Trumps ab.

Nach massivem öffentlichen Druck hat US-Präsident Donald Trump den verstorbenen US-Senator John McCain und dessen Dienste nun doch in einer offiziellen Mitteilung gewürdigt. Trotz politischer Differenzen respektiere er "McCains Dienst an unserem Land", hieß es in einer vom Weißen Haus versandten Mitteilung.

Zudem ordnete der US-Präsident an, die US-Flaggen an Regierungsgebäuden bis zur Beerdigung seines parteiinternen Rivalen an diesem Sonntag auf halbmast zu setzen. Außerdem sollen bei den Gedenkfeierlichkeiten für McCain Trumps Stabschef John Kelly, Verteidigungsminister James Mattis und Sicherheitsberater John Bolton die US-Regierung vertreten. Wie die New York Times berichtete, habe McCain vor seinem Tod mitgeteilt, er wünsche nicht, dass Trump auf seiner Beerdigung anwesend sein werde.

Der Washington Post zufolge hatten unter anderem Trumps Sprecherin Sarah Sanders und Stabschef Kelly für eine offizielle Würdigung plädiert. Der US-Präsident zog es indes vor, eine knappe, unpersönliche Nachricht auf Twitter zu veröffentlichen. In ihr sprach er McCains Familie sein Mitgefühl aus. Würdigende Worte fand der US-Präsident nicht.

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Verstorbener US-Senator
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Alles Bitten und Drängen seiner Mitarbeiter war vergebens: Der US-Präsident weigerte sich einem Bericht zufolge, die schon vorbereitete Würdigung zu veröffentlichen. Stattdessen kam ein Tweet, der für Empörung sorgte.

McCains Verhältnis zu Trump war stark belastet. Während des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Vietnamveteranen, der mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft verbrachte und gefoltert wurde, übel verhöhnt. Für ihn sei McCain "kein Held", sagte Trump. "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?"

Vernichtende Kritik an Trumps Treffen mit Putin

Noch vom Krankenbett aus setzte McCain wenige Wochen vor seinem Tod eine Erklärung mit vernichtender Kritik an Trumps Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin ab. Die Pressekonferenz in Helsinki nannte er "einen der schmachvollsten Auftritte eines amerikanischen Präsidenten seit Menschengedenken".

Auch in einer posthum veröffentlichten Abschiedsbotschaft grenzte sich der Republikaner von der Politik Trumps ab. Die USA würden schwächer, "wenn wir uns hinter Mauern verstecken, anstatt sie niederzureißen". In dem Brief, den sein ehemaliger Wahlkampfmanager Rick Davis verlas, rief McCain die Amerikaner auf, die tiefe politische Spaltung zu überwinden. "Wir schwächen unsere Großartigkeit, wenn wir Patriotismus mit Stammesrivalitäten verwechseln." Unversöhnliche politische Feindschaft habe "Ressentiments und Hass und Gewalt an allen Ecken der Welt" genährt.

McCain war am Samstag im Alter von 81 Jahren auf seiner Ranch in Arizona an einem Gehirntumor gestorben. Er war sechsmal als Vertreter von Arizona in den US-Senat gewählt worden. Im Jahr 2000 versuchte er sich erstmals als Präsidentschaftsbewerber, 2008 ein zweites Mal und wurde Kandidat seiner Partei, unterlag dann aber Barack Obama.

© SZ.de/dpa/AFP/dit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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