Es gibt im Moment offenbar zwei Friedrich Merze in Deutschland. Der eine existiert noch immer in den Köpfen vieler Bundesbürger. Dieser Merz ist ein konservativer aus der Zeit gefallener Hardliner mit einem Weltbild, in dem Sonne, Mond und Sterne um keinen Geringeren als ihn selbst kreisen. Und dann gibt es noch den Friedrich Merz, der neuerdings in der Öffentlichkeit wie ein selbstloser Parteimitarbeiter auftritt. Der so tut, als habe er noch nie von etwas anderem geträumt als von der christdemokratischen Frauen- und Nachwuchsförderung. Und der deshalb den wesentlich jüngeren CDU-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Daniel Günther Platz lässt, sich in ihren beeindruckenden Wahlsiegen zu sonnen. "Ich freue mich über jeden, der Wahlen gewinnt in der CDU", sagt dieser neue, nicht nur in Sachen Brillenmode der Zukunft zugewandte Merz am Montagmittag im Berliner Konrad-Adenauer-Haus.
Nach der Wahl in NRW:Nur nicht die Nerven verlieren
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Könnte besser laufen für Olaf Scholz, erst die Wahlschlappe in Schleswig-Holstein, jetzt in NRW. Und dann ist da noch Friedrich Merz, der gerade gar nicht weiß, wohin mit seiner Kraft.
Von Boris Herrmann, Robert Roßmann und Mike Szymanski, Berlin
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