Cameron-Nachfolger:Für scharfe Regeln nach dem Brexit

Theresa May (links) und Andrea Leadsom (rechts). (Foto: AFP)
  • Theresa May und Andrea Leadsom wollen schärfere Regeln bei der Freizügigkeit für EU-Bürger einführen.
  • Beide Kandidatinnen für die Nachfolge von Premier Cameron kündigten für den Fall ihrer Wahl an, das Niederlassungsrecht einzuschränken.
  • Am Brexit halten sie fest.

Wer die Nachfolge des britischen Premierministers David Cameron antritt, ist noch unklar. Das Rennen entscheiden Theresa May und Andrea Leadsom erst im September für sich. Aber schon jetzt ist klar, dass beide Kandidatinnen für schärfere Regeln bei der Freizügigkeit für EU-Bürger nach einem Austritt aus der Union sind.

Sowohl Innenministerin May als auch Energie-Staatssekretärin Leadsom kündigten für den Fall ihrer Wahl an, die Niederlassungsfreiheit einzuschränken. Das Recht, sich niederzulassen und zu arbeiten, werde künftig durch Arbeitsgenehmigungen geregelt, sagte Leadsom der Zeitung Times. Und May erläuterte dem Daily Telegraph, die Kontrolle der Reise- und Niederlassungsfreiheit sei Bestandteil des Austritts aus der EU. Von einem Brexit will sie nicht abrücken. "Die Zeiten werden zuerst hart werden, aber Großbritannien hat eine positive Zukunft nach dem Brexit vor sich", so May.

Zahl der Einwanderer kontrollieren

Eines der Hauptargumente der Austrittsbefürworter beim Referendum am 23. Juni war, dass Großbritannien die Zahl der Einwanderer besser außerhalb der EU kontrollieren könne. Die Freizügigkeit in der EU ist allerdings Voraussetzung für den Zugang zum gemeinsamen Markt.

Cameron hatte nach seiner Niederlage beim Brexit-Referendum den Rücktritt angekündigt. Bis zum 9. September entscheiden nun 150 000 Mitglieder der regierenden Konservativen Partei über seine Nachfolge.

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