Militäreinsatz in Mali:Frankreich will Truppen bereits ab März wieder abziehen

Lesezeit: 1 min

Bereits im März könnten die ersten der 4000 französischen Soldaten wieder zu Hause bei ihren Familien und Kameraden sein. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian zu Besuch bei Marineinfanteristen in Vannes in der Bretagne. (Foto: AFP)

Nach nicht einmal einem Monat steht bereits fest, wann die 4000 französischen Soldaten Mali wieder verlassen sollen: Von März an will Paris die Truppen in die Heimat zurückholen. Bei der militärischen Intervention sind bisher Hunderte Islamisten getötet worden. Auf französischer Seite kam bislang ein Soldat ums Leben.

Frankreich will schon im kommenden Monat damit beginnen, seine Truppen aus Mali abzuziehen. "Ich denke, wenn alles wie geplant klappt, sollte die Zahl der französischen Truppen von März an sinken", sagte Außenminister Laurent Fabius der Zeitung Metro.

Derzeit sind etwa 4000 französische Soldaten in Mali im Einsatz. Aber "die Afrikaner und Malier selbst sollen die Garanten für die Sicherheit, territoriale Integrität und Souveränität des Landes sein", sagte Fabius. Deshalb werde man die Verantwortung schrittweise an die westafrikanische Militärmission Misma übergeben. Vorerst würden französische Truppen aber weiter gegen islamistische Kämpfer im Norden Malis vorgehen, sagte Fabius.

Französische Soldaten hatten am 11. Januar zusammen mit malischen Truppen begonnen, militärisch gegen islamistische Rebellen vorzugehen, die den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Seither wurden die Städte Timbuktu und Gao, die sich über Monate in der Hand der Islamisten befanden, zurückerobert. In der Stadt Kidal im Nordosten Malis sicherten französische Soldaten den strategisch wichtigen Flughafen. Nach Angaben der französischen Regierung wird die Stadt selbst jedoch von rund 1800 Soldaten aus dem zentralafrikanischen Tschad kontrolliert. Sie gehören zu einem afrikanischen Unterstützungskontingent.

Seit Beginn des französischen Einsatzes seien auf Seiten der Islamisten mehrere Hundert Kämpfer getötet worden, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Dienstagabend dem französischen Nachrichtensender BFMTV. Auf französischer Seite kam bislang ein Soldat ums Leben.

In Bezug auf mögliche Unterstützung internationaler Partner verwies Le Drian erneut auf nicht ausreichende Mittel zur Luftbetankung der französischen Kampfjets. Zudem fehlten Drohnen für Aufklärungsmissionen.

Fabius zeigte sich aber erfreut über die bisherige große Unterstützung für den Einsatz, national wie international. Die Kosten allein für die französischen Truppen bezifferte er auf mehrere zehn Millionen Euro. Die EU will die malische Armee mit einer rund 500 Soldaten starken Ausbildungsmission ( EUTM) unterstützen.

© Süddeutsche.de/rtr/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: