Migration:#NoHateSpeech: Göring-Eckardt prangert Hass auf Facebook an

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Katrin Göring-Eckardt während ihres Besuchs der Zeltstadt für Flüchtlinge in Dresden: Die Co-Vorsitzende der Grünen wird von Hassmails überflutet. (Foto: Jan Woitas/Archiv)

Berlin (dpa) - Ruhig trägt sie den Hass vor, der ihr entgegenschlägt: In einem am Freitag veröffentlichten Video liest die Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Katrin Göring-Eckardt, Kommentare vor, die sie auf ihrer Facebook-Seite bekommt.

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Berlin (dpa) - Ruhig trägt sie den Hass vor, der ihr entgegenschlägt: In einem am Freitag veröffentlichten Video liest die Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Katrin Göring-Eckardt, Kommentare vor, die sie auf ihrer Facebook-Seite bekommt.

„Ihr gehört alle am nächsten Baum aufgehangen“, zitiert sie einen Nutzer, „Verbrennen sollte man euch, ihr Volksmörder“ einen anderen. An einer Stelle stockt sie und sagt: „Nein, das lese ich jetzt nicht vor.“ Das war wohl selbst für dieses anprangernde Video zu viel. Am Ende kramt Göring-Eckardt sogar ein Fax aus der Tasche, das Beleidigungen und Gewaltandrohungen enthält - Hasskommentare gibt es nicht nur auf Facebook.

„Das ist Dreck, der gehört in die Mülltonne“, sagt sie dazu im Video. Dieser Dreck sporne sie aber an, sie werde sich nicht klein kriegen lassen. „Ich habe ein paar Jahre gedacht: Das muss man aushalten als Politikerin“, sagte Göring-Eckardt im ARD-„Morgenmagazin“. Bei Hasstiraden und Bedrohungen erstatte sie mittlerweile Strafanzeige.

Am Freitagnachmittag hatten mehr als 85 000 Facebook-Nutzer das Video gesehen, tausendfach wurde es geteilt. Unter dem Hashtag #NoHateSpeech äußerten sich bei Twitter hunderte Menschen, der Hashtag landete schnell in den „Trending Topics“ des Netzwerks. Erneut landeten auch Beleidigungen in den Tweets und Kommentaren.

Die Aktion sei stellvertretend für viele Flüchtlingshelfer, die sich öffentlich nicht wehren könnten, sagt Göring-Eckardt in dem Video. Sie fordert Facebook auf, gegen fremdenfeindliche Einträge vorzugehen und mahnt das Online-Netzwerk: „Sorgt endlich dafür, dass solcher Hass, dass solcher Dreck nicht mehr auf den Seiten von Facebook steht.“ Solche Einträge müssten gelöscht werden.

Dafür forderte Göring-Eckardt in der ARD auch, dass es ein Lösch-Gremium von Facebook in Deutschland geben müsse. Bisher werden an das Netzwerk gemeldete Inhalte aus Deutschland von Teams in Dublin, Hyderabad, Austin und Menlo Park von deutschsprachigen Mitarbeitern überprüft.

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