Menschenrechte:Die Rolle von Chodorkowskis Mutter

Moskau (dpa) - Bei der Begnadigung des Kremlkritikers Michail Chodorkowski nach mehr als zehnjähriger Straflagerhaft hat seine kranke Mutter eine zentrale Rolle gespielt. Für den scharfen Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist Marina Chodorkowskaja nach eigener Aussage die größte moralische Autorität.

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Moskau (dpa) - Bei der Begnadigung des Kremlkritikers Michail Chodorkowski nach mehr als zehnjähriger Straflagerhaft hat seine kranke Mutter eine zentrale Rolle gespielt. Für den scharfen Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist Marina Chodorkowskaja nach eigener Aussage die größte moralische Autorität.

„Nach außen hat sie immer gelächelt und stolz ihren Kopf gehoben“, schrieb der 50-Jährige vor gut drei Wochen in einem Beitrag für die „New York Times“ (NYT) über seine fast 80-jährige Mutter.

Dass der frühere Öl-Milliardär nach jahrelanger Weigerung nun doch Putin um Gnade gebeten hat, könnte nach Ansicht von Kommentatoren auch mit dem schlechten Gesundheitszustand Chodorkowskajas zusammenhängen. Seine Mutter leide erneut an Krebs, schrieb Chodorkowski in der „NYT“. Putin begründete die Freilassung seines Erzfeindes am Freitag in seinem Ukas mit „humanitären Gründen“. „Seine Mutter ist krank“, hatte Putin bereits am Vortag gesagt.

Bislang hatte Chodorkowski ein Gnadengesuch abgelehnt, weil damit nach Kremlangaben ein Schuldeingeständnis verbunden ist. „Seine Entscheidung kann nur beurteilen, wer selbst zehn Jahre in Haft gesessen hat“, sagte Marina Chodorkowskaja nun. Sie hatte weltweit bei Reisen um Unterstützung für ihren Sohn geworben.

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