Mecklenburg-Vorpommerns langjähriger Ministerpräsident Harald Ringstorff ist tot. Er starb bereits am vergangenen Donnerstag im Alter von 81 Jahren, wie die Staatskanzlei am Montag in Schwerin mitteilte. Der Sozialdemokrat war von 1998 bis 2008 Regierungschef im Nordosten, so lange wie kein anderer in der Geschichte des Bundeslandes.
Ringstorff arbeitete in der DDR als Chemiker und war seit den 80ern in der Politik. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Sozialdemokratischen Partei in der DDR. Er saß in der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und dann im Landtag, wo er zwischenzeitlich den SPD-Fraktionsvorsitz innehatte. Er regierte in Koalitionen mit der PDS und später mit der CDU. 2008 gab er das Amt des Ministerpräsidenten aus Altersgründen ab. Sein Nachfolger war Erwin Sellering, der bis 2017 Ministerpräsident blieb. Zur Landtagswahl 2011 trat er nicht mehr an.
"Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen", kommentierte die aktuelle Ministerpräsidentin des Landes Manuela Schwesig der Staatskanzlei zufolge. Ringstorff habe "mit seiner großen Heimatverbundenheit, seiner bodenständigen, ruhigen und zugleich zupackenden Art und seiner Liebe zur plattdeutschen Sprache das Amt des Ministerpräsidenten hervorragend ausgefüllt". Die Ministerpräsidentin, die das Amt 2017 von Erwin Sellering übernommen hat, erklärte: "Dass Mecklenburg-Vorpommern sich in den dreißig Jahren seit der Deutschen Einheit sehr gut entwickelt hat, verdanken wir ganz erheblich Harald Ringstorff."